Hamburgs Stromversorgung zu zwei Drittel durch Solarkraft möglich
Im Auftrag des Netzwerks Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) und unter Beteiligung des Competence Center für Erneuerbare Energien (CC4E) der HAW Hamburg wurde eine Solarpotenzialstudie für die Freie und Hansestadt Hamburg erstellt. Darin zeigt sich ein sehr hohes Potenzial für die Stromversorgung Hamburgs durch Solarstrom.
Unter dem Titel „Solarpotenzialstudie für Hamburg. Nicht nur Schietwetter in Hamburg!“ wurde die Studie am 30. März 2023 in ihrer Vollversion veröffentlicht. Sie wurde federführend von Dr. -Ing. Christina Rullán Lemke von der HCU Hamburg, Daniel John von der TU Hamburg und Nicholas Tedjosantoso vom CC4E der HAW Hamburg erarbeitet. Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt (Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft) von der TU Hamburg und Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers, kommissarischer Leiter des CC4E der HAW Hamburg, sowie Constantin Lange von der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH koordinierten die Arbeiten.
Im Zentrum der Studie stand die Identifizierung potenziell nutzbarer Flächen für die Solarstromerzeugung durch Photovoltaikanlagen sowie die Abschätzung sehr konkret geeigneter Flächen, um das wirklich realisierbare PV-Potential der Stadt insgesamt zu ermitteln. Dazu wurde unter Verwendung des digitalen Liegenschaftskatasters (ALKIS) eine detaillierte Eignungsanalyse jedes einzelnen Flurstücks in Hamburg durchgeführt. Mit Hilfe der digitalen Stadtkarte wurden zudem für die Gebäude auf den Grundstücken die Dachformen analysiert, um den realisierbaren PV-Belegungsgrad abzuschätzen zu können. Im Ergebnis resümieren die Forscher*innen ein hohes Potential für die Energieversorgung durch Photovoltaik in Hamburg. Laut der Studie können bilanziell etwa zwei Drittel des Strombedarfs in der Freien- und Hansestadt durch Solaranlagen gedeckt werden.
Die Studienrelevanz ergibt sich auch angesichts eines aktuellen Entwurfs zur Änderung des Klimaschutzgesetzes in Hamburg durch den Senat und den hierdurch ambitionierten Plan, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 drastisch zu reduzieren sowie bis 2045 Klimaneutralität in der Stadt zu erreichen. Damit steigt die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien, daher sieht die Hamburger Gesetzesnovelle eine PV-Nutzungspflicht für Neubauten oder bei einer Dachsanierung vor.
Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers: „Die Größenordnung des realisierbaren PV-Potenzials hat uns überrascht. Aber sie ist gut belegt und zeigt, dass der Senat mit seiner Novelle des Klimaschutzgesetzes die richtigen Schritte geht. Nun wird es wichtig werden, diesen Schatz an klimaneutraler, kostengünstiger Energie, den wir mit der Studie im wahrsten Sinne `kartiert´ haben, zügig zu heben und für die Hamburgerinnen und Hamburger und unseren Wirtschaftsstandort zu nutzbar zu machen.
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