Herzchirurgie in den USA 2028 – eine Standortbestimmung
Auf der Jahrestagung der amerikanischen herz- und thoraxchirurgischen Fachgesellschaft, der Society of Thoracic Surgeons (STS), vom 21. bis 23.1.23 in San Diego, USA, befasste sich eine Sitzung mit der zu erwartenden Entwicklung der Herzchirurgie in den nächsten fünf Jahren.
Auch wenn der kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) inzwischen als etablierte und empfohlene Technik für viele Patient:innen gilt, wird es nach Meinung der Expert:innen auch künftig einen großen Bedarf an Eingriffen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine geben. Insbesondere bei Jüngeren verspricht der offene Klappeneingriff noch immer bessere Langzeitergebnisset. Auch rekonstruktive, also klappenerhaltende Operationen finden eine immer breitere Anwendung. Dies gilt vor allem auch für die Mitralklappenerkrankungen, bei denen eine minimal-invasive chirurgische Klappenrekonstruktion künftig der Standard sein sollte.
Ein wichtiges Standbein der Herzchirurgie wird die Aortenchirurgie, also die Behandlung der Körperhauptschlagader, bleiben. Auch in diesem Zusammenhang werden klappenerhaltende Eingriffe an der sogenannten Aortenwurzel vermutlich zunehmen. Die Behandlung der absteigenden Aorta, bevorzugt mit von den Chirurg:innen über Katheter eingebrachten, stentgestützten Prothesen, zeigt in den USA eine Wachstumsrate von 4,5% jährlich.
Da sich die Datenlage beständig mehrt, die zeigt, dass eine koronare Bypassoperation zur Behandlung der fortgeschrittenen koronaren Herzkrankheit im längerfristigen Verlauf die besseren Ergebnisse und auch eine Lebensverlängerung im Vergleich zur Stentbehandlung bringt, erwartet man hier eine Steigerung in den nächsten Jahren.
Herzunterstützungssysteme sind bei der Zunahme der an schlechter Herzleistung (Herzinsuffizienz) Erkrankten trotz aller Verbesserungen der medikamentösen Behandlung gefragt. Auch in Zusammenarbeit mit der Industrie wird hier viel investiert, um die Systeme weiter zu optimieren.
Insgesamt wurde der Herzchirurgie eine stabile Zukunft vorhergesagt. Die hohen technischen Ansprüche stellen allerdings eine besondere Herausforderung für die Ausbildung der heranwachsenden Generation junger Herzchirurg*innen dar. Die stetige Anpassung der Curricula (Ausbildungsziele) ist daher oberstes Gebot. In Deutschland kümmert sich die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie mit ihrem Jungen Forum ebenfalls um eine zukunftsweisende Weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte im Rahmen der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer.
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Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige, wissenschaftliche, medizinische Fachgesellschaft, deren Ziele u.a. der Förderung der Wissenschaft und Weiterentwicklung von Therapien auf dem Gebiet der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sind. Zu den weiteren Hauptaufgaben zählen die Durchführung von Weiter- und Fortbildungsprogrammen, Erstellung medizinischer Leitlinien, Förderung von Nachwuchskräften und die Ausrichtung medizinischer Fachtagungen. Als Vertretung der über 1.000 in Deutschland tätigen und in der DGTHG organisierten Thorax-, Herz- und Kardiovaskularchirurg:innen stehen die Verantwortlichen der Fachgesellschaft für einen Dialog mit der Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft zur Verfügung.
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