Für mehr Durchblick im Berliner Übergangsbereich Schule - Beruf
Neue Studie des Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) zeigt noch Intransparenz und fehlende Verzahnung bei Angeboten zur Berufsvorbereitung und Ausbildung. Die Kurzstudie analysiert die vorhandenen Angebotsstrukturen im Berliner Übergangssektor, um daraus Optimierungspotenziale anzuzeigen.
In wenigen Monaten ist es wieder soweit: Zahlreiche Berliner Jugendliche verlassen die Schule und machen die ersten Schritte in die Arbeitswelt. Aber nicht allen wird der direkte Einstieg in eine Ausbildung gelingen. Gleichzeitig werden wieder viele betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Diesem (bundesweiten) Phänomen widmet sich die aktuelle Studie "Fachliche Impulse zur Optimierung des Berliner Übergangssektors Schule – Beruf" des Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb). Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage, wie die für Berlin offensichtlichen Passungsprobleme zwischen Angebot (Ausbildungsplätze) und Nachfrage (Bewerber*innen) abgebaut werden können. Dafür wurde das differenzierte Spektrum an Angeboten zur Berufsvorbereitung und Ausbildung näher in den Blick genommen.
Susanne Kretschmer, f-bb-Geschäftsführerin und eine der Autorinnen der Studie sagt: "Die Jugendberufsagentur Berlin und die Berufs- und Studienorientierungs-Teams und -Tandems an den Schulen haben sich als wichtige Unterstützungsstrukturen bewährt. Im Berliner Übergangsbereich existieren jedoch nach wie vor Parallelstrukturen, die besser miteinander verzahnt werden könnten. Insbesondere einige Angebote an den beruflichen Oberstufenzentren sollten überprüft werden, ob sie die Besetzung betrieblicher Ausbildungsplätze gar verzögern oder verhindern. Viele junge Menschen sind "schulmüde", sie könnten über mehr berufspraktische Angebote schneller an die betriebliche Arbeitswelt herangeführt werden." Schließlich fehle ein geeignetes Informationsmedium für junge Menschen, Betriebe und professionelle Berater*innen, um sich über die verschiedenartigen Maßnahmen informieren und das passende Angebot auswählen zu können. "Jungen Menschen stehen heute vielfältige Wege offen, einen Berufsabschluss oder Hochschulzugang auch noch im zweiten oder dritten Anlauf zu erlangen. Das ist vielen nicht ausreichend bekannt. Auch Betriebe wissen oft nicht, dass sie pädagogische Begleitung für ihre Auszubildenden in Anspruch nehmen können."
Die Studie knüpft unmittelbar an der Diskussion zur Ausbildungsgarantie an und erläutert die konzeptionellen Eckpunkte der Strukturen im Berliner Übergangsbereich. Handlungsempfehlungen zeigen konkrete Ansätze zur Weiterentwicklung und Optimierung auf.
Erstellt wurde die Studie "Fachliche Impulse zur Optimierung des Berliner Übergangssektors Schule – Beruf" im Auftrag der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).
Originalpublikation:
Kretschmer, S./Steinbach, M./Green, S./Witten, P. (2023): Fachliche Impulse zur Optimierung des Berliner Übergangssektors Schule – Beruf. Kurzstudie im Auftrag der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). f-bb-Bericht 01/23
Weitere Informationen:
https://www.f-bb.de/unsere-arbeit/publikationen/fachliche-impulse-zur-optimierung-des-berliner-uebergangssektors-schule-beruf/