JRF verleiht Dissertationspreise für 2022 und 2023
Doktorarbeiten aus den JRF-Instituten IDOS und Wuppertal Institut ausgezeichnet
Das Kuratorium der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) hat die Dissertationspreise für die Jahre 2022 und 2023 bei der JRF-Jahresfeier am 24. April 2023 in Düsseldorf verliehen. Die mit jeweils 2.000 Euro dotierten Preise wurden durch den Vorsitzenden des Kuratoriums, Karl Schultheis, überreicht. Der Preis fördert den Nachwuchs innerhalb der JRF und den Wissenstransfer von der universitären Forschung in die Praxis über das jeweilige JRF-Institut. Die Auswahljury bestand in beiden Jahren aus den Vorsitzenden des JRF-Kuratoriums.
Für das Jahr 2022 wurde Frau Dr. Gabriela Iacobuţă aus dem JRF-Institut IDOS – German Institute of Development and Sustainability ausgezeichnet. Mit ihrer Dissertation an der Universität Wageningen mit dem Titel „Enablers of ambitious climate action: challenges and opportunities for climate and sustainable development“ hat sie einen maßgeblichen Beitrag zu internationalen und nationalen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitspolitiken geleistet. Der Klimawandel mit seinen weitreichenden Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes und auf viele Teilbereiche (Gesundheit, Wirtschaft, Migration, Landwirtschaft, Wassersicherheit, usw.) stellt auf absehbare Zeit eine der zentralen Herausforderungen dar, die nur mit technologischen und organisatorischen Maßnahmen im Rahmen einer intensiveren internationalen Zusammenarbeit bewältigt werden können. Vor diesem Hintergrund hat Frau Dr. Iacobuţă in ihrer Arbeit zielgerichtet mehrere Instrumente entwickelt, die von verschiedenen Akteuren (z. B. UN-Organisationen, Klimaverhandler, staatliche und nichtstaatliche Akteure) angewendet werden können, um Klimaschutzziele noch effektiver zu verfolgen. In diesem Sinne gewährleistet ihre Arbeit auch einen direkten Wissenstransfer von der wissenschaftlichen Forschung in die Praxis. Da die Dissertation zudem über die wissenschaftliche Exzellenz in einem interdisziplinären Bereich hinaus die Schnittstelle Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung bearbeitet, ist sie in besonderem Maße Ausdruck der Werte und Ambitionen der JRF.
Der Dissertationspreis für das Jahr 2023 wurde an Herrn Valentin Espert aus dem JRF-Institut Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie verliehen. Seine Dissertation verfasste er an der Universität zu Köln zum Thema „Öffentlich-private Kooperationen für die klimafreundliche Stadtentwicklung – Eine Governanceanalyse der InnovationCity Ruhr – Modellstadt Bottrop“. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung klimafreundlicher Stadtentwicklungen. In Bottrop wurde durch öffentlich-private Kooperationen zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft eine Transformation initiiert und umgesetzt, die einen Strukturwandel einhergehend mit einer Halbierung der CO2-Emmissionen zwischen 2010 und 2020 mit sich gebracht hat. Damit lieferte Herr Espert einen sehr innovativen konzeptionellen und empirischen Beitrag zur stadtbezogenen Transformations- und Nachhaltigkeitsforschung. Die sehr detaillierte Darstellung des Prozesses, wie durch kooperative Steuerung und Umsetzung ein Masterplan entwickelt und umgesetzt wurde, der eine nachhaltige Stadtentwicklung ausgelöst hat, ist nach Meinung der Jury sehr beeindruckend. Von den Erkenntnissen aus seiner Arbeit können zukünftig weitere kommunale EntscheidungsträgerInnen für die Gestaltung der Transformationsprozesse in ihren Städten profitieren. Die Arbeit von Valentin Espert baut hierdurch eine Brücke von der Wissenschaft in die Praxis, wie es dem Grundverständnis der JRF entspricht.
Zum JRF-Dissertationspreis:
Der JRF-Dissertationspreis fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs innerhalb der JRF, den Wissenstransfer von der universitären Forschung in die Praxis über das jeweilige JRF-Institut und verstärkt die öffentliche Wahrnehmung der/des Preisträgers/in, des JRF-Instituts und der JRF insgesamt.
Der Preis würdigt praxisnahe Arbeiten, die dem Selbstverständnis der JRF folgen, einen interdisziplinären Charakter aufweisen und einen Beitrag zu den vier JRF-Leitthemen „Städte & Infrastruktur“, „Industrie & Umwelt“, „Gesellschaft & Digitalisierung“ sowie „Globalisierung & Integration“ leisten.
Die Preisvergabe erfolgt durch das Kuratorium der JRF, dem Persönlichkeiten aus den Bereichen Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik angehören. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und mit einer Urkunde verbunden. Die Mittel stammen aus den Beiträgen der JRF-Mitglieder. Der Preis steht grundsätzlich zur freien Verwendung der Preisträgerin/des Preisträgers.
Zur Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft:
Die Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) ist die Forschungsgemeinschaft des Landes NRW. Sie umfasst 16 landesgeförderte, wissenschaftliche Institute mit rund 1.600 MitarbeiterInnen in NRW und einem Jahresumsatz von über 124 Millionen Euro. Gegründet hat sich der gemeinnützige Verein 2014 als Dachorganisation für rechtlich selbstständige, außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungsinstitute. Die JRF-Institute arbeiten fachübergreifend zusammen, betreiben eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen Nachwuchs und werden von externen GutachterInnen evaluiert. Neben den wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land NRW ein Gründungsmitglied, vertreten durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
Weitere Informationen unter: www.jrf.nrw
Originalpublikation:
Zu den Fotos:
Das Bildmaterial kann auf der JRF-Internetseite heruntergeladen werden und steht unter © JRF e.V. für die Presse-Berichterstattung uneingeschränkt zur Verfügung: https://jrf.nrw/2023/04/jrf-verleihung-dissertationspreis-2022-2023/ und www.jrf.nrw/jahresfeier2023
Weitere Informationen:
https://jrf.nrw/2023/04/jrf-verleihung-dissertationspreis-2022-2023/
http://www.jrf.nrw/jrf-dissertationspreis
http://www.jrf.nrw/jrf/#_kuratorium.
http://www.jrf.nrw/jahresfeier2023