Oscar-Gans-Preis 2023 an drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. (DDG) hat drei Dermatologinnen und Dermatologen mit dem Oscar-Gans-Preis ausgezeichnet, der zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in der Dermatologie gehört. Prämiert werden Arbeiten zur experimentellen Dermatologie. Der Hauptpreis geht an Prof. Stefanie Eyerich, die in ihrer Forschungsarbeit entzündliche Signaturen bei Hauterkrankungen untersucht. Dr. Corinne Hübers erhält den Förderpreis für eine Arbeit, in der sie die „Kommunikation“ zwischen Primärtumoren mit Fernmetastasen untersucht. Dr. Sebastian Willenborg bekommt den Förderpreis für seine Forschung zur Rolle mitochondrialer Makrophagen in verschiedenen Stadien der Wundheilung.
„Die Qualität der eingereichten Bewerbungen für den Oscar-Gans-Preis hat das Kuratorium beeindruckt, zeigt dies doch, wie intensiv sich deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Fragen dermatologischer Grundlagenforschung befassen“, sagt Professor Dr. med. Michael Hertl, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und Vorsitzender des Kuratoriums. Mit dem Oscar-Gans-Preis werden in diesem Jahr drei Forscherinnen und Forscher ausgezeichnet – es gibt einen Hauptpreis und zwei Förderpreise. Der Preis wird von der Firma Galderma unterstützt.
Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Prof. Dr. rer. nat. Stefanie Eyerich für ihre in Nature Communications veröffentlichte Arbeit „Spatial transcriptomics landscape of lesions from non-communicable inflammatory skin diseases“. Das Kuratorium überzeugte, wie die Münchener Forscherin eine neue Methode vorstellt, die verschiedene phänotypische und funktionelle Qualitäten von Entzündungsinfiltraten verbindet und Entzündungsmuster bestimmten Lokalisationen zuordnen lässt. „Damit berücksichtigt diese Arbeit neben der Quantität auch die Qualität von Entzündungsmustern. Das beeinflusst nicht nur den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, sondern bietet auch neue therapeutische Ansätze, die für die Dermatologie im Allgemeinen von großer Bedeutung sind“, betont Hertl.
Zwei Forschende erhalten einen mit jeweils 5.000 Euro dotierten Förderpreis. Dr. med. Corinne Hübers erhält die Auszeichnung für ihre Arbeit „Primary tumor-derived systemic nANGPTL4 inhibits metastasis“. Die onkologisch tätige Oberärztin aus Mannheim, deren Arbeit im Journal of Experimental Medicine veröffentlicht wurde, geht der Frage nach, wie sich der Primärtumor mit Fernmetastasen über Spaltprodukte eines Mediators der Angiogenese „unterhält“.
Hübers untersuchte dies an Patientenmaterial, im Tierversuch und in der Zellkultur. „Die Arbeit macht deutlich, wie funktionelle Eigenschaften eines Proteins wesentlich Einfluss auf biologische Systeme, z. B. bei der Metastasierung, haben können. Das ist eine beeindruckende Forschungsleistung einer primär klinisch tätigen Dermatologin“, sagt Hertl.
Dr. rer. nat. Sebastian Willenborg wird für seine in Cell Metabolism publizierte Arbeit „Mitochondrial metabolism coordinates stage specific repair processes in macrophages during wound healing“ ebenfalls mit dem Förderpreis geehrt. Das Kuratorium lobt die klare, saubere zellbiologische Arbeit des Kölner Forschers zur Rolle mitochondrialer Makrophagen in verschiedenen Stadien der Wundheilung im Tiermodell und hebt hervor, dass diese Erkenntnisse neue therapeutische Implikationen bieten. „Mit dieser Arbeit vermittelt der Autor neue Einblicke in wesentliche Mechanismen der Wundheilung, die gegebenenfalls auch in unsere klinische Praxis einfließen können“, bilanziert Hertl.
Der Oscar-Gans-Preis 2023 wurde am 26.04.2023 auf der 52. Tagung der DDG in Berlin verliehen. Die DDG bedankt sich sehr herzlich für die Unterstützung des Sponsors Galderma.
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Die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre prämierten Arbeiten:
Prof. Dr. rer. nat. Stefanie Eyerich
Schäbitz A, Hillig C, Mubarak M, Jargosch M, Farnoud A, Scala E, Kurzen N, Pilz AC, Bhalla N, Thomas J, Stahle M, Biedermann T, Schmidt-Weber CB, Theis F, Garzorz-Stark N, Eyerich K, Menden MP, Eyerich S. Spatial transcriptomics landscape of Lazios from non-communicable inflammatory skin diseases. Nat Commun. 2022 Dec 13;13(1):7729. doi: 10.1038/s41467-022-35319-w.
Dr. med. Corinne Hübers
Hübers C, Abdul Pari AA, Grieshober D, Petkov M, Schmidt A, Messmer T, Heyer CM, Schölch S, Kapel SS, Gengenbacher N, Singhal M, Schieb B, Fricke C, Will R, Remans K, Utikal JS, Reissfelder C, Schlesner M, Hodivala-Dilke KM, Kersten S, Goerdt S, Augustin HG, Felcht M. Primary tumor-derived systemic nANGPTL4 inhibits metastasis. J Exp Med. 2023 Jan 2;220(1):e20202595. doi: 10.1084/jem.20202595.
Dr. rer. nat. Sebastian Willenborg
Willenborg S, Sanin DE, Jais A, Ding X, Ulas T, Nüchel J, Popović M, MacVicar T, Langer T, Schultze JL, Gerbaulet A, Roers A, Pearce EJ, Brüning JC, Trifunovic A, Eming SA. Mitochondrial metabolism coordinates stage-specific repair processes in macrophages during wound healing. Cell Metab. 2021 Dec 7;33(12):2398-2414.e9. doi: 10.1016/j.cmet.2021.10.004.
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Kontakt:
Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)
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Zur Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) e. V. ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der deutschsprachigen Dermatologinnen und Dermatologen. Als eine gemeinnützige Organisation mit mehr als 4.000 Mitgliedern fördert sie Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Dermatologie und ihrer Teilgebiete. Die DDG setzt sich für die Förderung der klinischen und praktischen Dermatologie, Allergologie und Venerologie sowie ihrer konservativen und operativen Teilgebiete ein. Mit der Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen und Kongressen engagiert sie sich in der Fort- und Weiterbildung, sie entwickelt Leitlinien und unterstützt Forschungsvorhaben durch Anschubfinanzierungen und Förderungen. Darüber hinaus vergibt die DDG zusammen mit der Deutschen Stiftung für Dermatologie Forschungsgelder und Stipendien an vielversprechende Nachwuchsmedizinstudierende und an namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
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