Studie veröffentlicht: „Bayernplan Energie 2040“ zeichnet Wege zu Bayerns Treibhausgasneutralität
Die Studie „Bayernplan Energie 2040“ beschreibt anhand vier Szenarien, wie Bayern im Jahr 2040 treibhausgasneutral werden kann. Neben einem ausführlichen Bericht wurden die landkreisscharfen Ergebnisse auf einer eigenen Projektwebsite interaktiv aufbereitet.
Die bayerische Staatsregierung hat im Juli 2021 angekündigt, die Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 zu erreichen und damit den Zielen der Bundesregierung fünf Jahre zuvorzukommen. Dieses Ziel wurde mit der Neufassung des bayerischen Klimaschutzgesetzes (BayKlimaG), das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, gesetzlich verankert.
In einer umfangreichen Energiesystem-Studie hat die FfE (Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.) ermittelt, welche notwendigen Transformationen mit diesem bayerischen Klimaziel einhergehen. Dazu wurden vier verschiedene Szenarien entwickelt.
Gemeinsam haben die Szenarien, dass das Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2040 erreicht wird und Wohlstand und Lebensqualität zumindest erhalten bleiben. Dennoch hat jedes Szenario seine eigene Geschichte: Von günstigen Bedingungen für Strom oder Wasserstoff über suffizienteres Verhalten der Gesellschaft hin zu Verzögerungen der Transformation durch Hemmnisse wie dem Mangel an Handwerker:innen oder Bürokratie.
Szenarioübergreifend kommt die Studie zu folgenden Kernaussagen:
- Bayern kann bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Allerdings sind dafür in allen Sektoren sehr große Anstrengungen nötig.
- Tempo, Tempo, Tempo: Sofortige Beschleunigung der Transformation in allen Sektoren – Industrie, Verkehr, Gebäude und Energiewirtschaft – ist nötig.
- Keine Energiewende ohne Wind und PV: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die effiziente Stromnutzung sind szenarioübergreifende no-regret Maßnahmen.
- Regionale Unterschiede akzeptieren und an einem Strang ziehen: Die Herausforderungen zwischen Stadt und Land unterscheiden sich – am Ende müssen alle gemeinsam klimaneutral sein.
- Kein Landkreis kann sich zu jeder Stunde im Jahr selbst versorgen: Es geht nur gemeinsam und mit viel Flexibilität im Energiesystem.
- Intakte natürliche Treibhausgas-Senken sind eine Vorrausetzung zur Erreichung der Klimaneutralität. Ohne sie steigen das Risiko, das Ziel zu verfehlen und die Kosten stark an.
Auf der eigenen Website des Projekts https://bayernplan-energie.ffe.de sind die Ergebnisse anschaulich aufbereitet. In interaktiven Karten werden die Transformationspfade landkreisscharf visualisiert und die Herausforderungen durch alltagsnahe Vergleiche greifbar gemacht. Außerdem können auf der Website der ausführliche Abschlussbericht sowie eine Zusammenfassung und die Abschlusspräsentation jeweils als PDF heruntergeladen werden.
Auftraggeber der Studie ist die VBEW Dienstleistungsgesellschaft mbH. Das Projekt wurde von der vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.) und Prognos begleitet.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Andrej Guminski, Stephan Kigle
Weitere Informationen:
https://bayernplan-energie.ffe.de