Technologietransferzentrum in Oberfranken
Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und die Hochschule Coburg erhalten ein Technologietransferzentrum (TTZ): Das „Kooperative TTZ Oberfranken Digitale Intelligenz“ wird an den Standorten Kronach und Lichtenfels aufgebaut. Die Hochschule Coburg legt am Standort Lichtenfels einen Schwerpunkt auf digitale Kompetenz im Produktlebenszyklus, die Technische Hochschule Nürnberg fokussiert sich in Kronach auf die Analyse und Modellierung unterschiedlichster Datenströme.
Wirtschaft und Gesellschaft sollen das Wissen und die Technologien aus den bayerischen Hochschulen schnell und reibungslos nutzen können. Der Freistaat fördert daher den Austausch in Technologietransferzentren – eines davon erhalten jetzt die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) und die Hochschule Coburg. Das „Kooperative TTZ Oberfranken Digitale Intelligenz“ wird an den Standorten Kronach und Lichtenfels aufgebaut.
Mit dem Ausbau der Technologietransferzentren (TTZ) will der Freistaat im Rahmen des Programms „Hightech Transfer Bayern" die Innovationskraft des Mittelstands im ländlichen Raum stärken. Bisher gibt es 30 TTZ, elf neue wurden dieses Jahr vom Ministerrat beschlossen. Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, hat jetzt bekannt gegeben, dass eines an die Standorte Kronach und Lichtenfels kommt.
Die Ohm und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg werden hier beim Thema digitale Intelligenz kooperieren: Die Hochschule Coburg legt am Standort Lichtenfels einen Schwerpunkt auf digitale Kompetenz im Produktlebenszyklus, die Ohm fokussiert sich in Kronach auf die Analyse und Modellierung unterschiedlichster Datenströme.
Ohm-Präsident Prof. Dr. Niels Oberbeck sagt: „Das ‚TTZ Digitale Intelligenz‘ ist für uns ein wichtiger Meilenstein am Standort Kronach. Es ermöglicht uns, die großartigen Möglichkeiten und aktuellen Forschungserkenntnisse der KI in einem lebendigen Netzwerk auch kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich zu machen.“
Prof. Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, sieht große Chancen darin, den Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft weiter auszubauen: „Vom Ausbau der KI-Aktivitäten durch die gemeinsame Initiative mit der Technischen Hochschule Nürnberg wird die Region insgesamt stark profitieren. Das TTZ stärkt das gesamte Innovationsdreieck Coburg-Kronach-Lichtenfels.“
Für die Produktionsstandorte der Unternehmen in der Region ist entscheidend, wie digitale und KI-basierte Technologien in Entwicklung und Produktion genutzt werden können. Die Hochschule Coburg wird gezielte Impulse für verschiedene Phasen des Produktlebenszyklus geben. Dabei geht es zum einen um Diversifizierung und Individualisierung der Produktion, beispielsweise durch additive Fertigungsverfahren wie den industriellen 3D-Druck, die zahlreiche Unternehmen der Region nutzen. Zum anderen können KI-basierte Automatisierungsverfahren in der Massenproduktion genutzt werden, sodass bei Verfahren wie dem Spritzguss Wettbewerbsvorteile entstehen. In Lichtenfels werden die Aktivitäten hier in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Anwendungszentrum für Zukunftstechnologien (FADZ) stattfinden.
Auch in Kronach gibt es bereits zahlreiche Unternehmen, die Interesse am Technologietransfer des KI-Hub am Lucas-Cranach-Campus haben. Mit Hilfe von KI werden dort Daten aus dem Alltag kleiner und mittlerer Unternehmen gesammelt und analysiert, um Produktionsprozesse zu vereinfachen – im Handwerk ebenso wie in der industriellen Massenproduktion. Damit lässt sich beispielsweise eine vorausschauende Wartung von Maschinen durchführen und ermöglicht so eine nachhaltige und effiziente Produktion. Neben dem Ausbau der angewandten Forschung sind durch das TTZ eine weitere Sensibilisierung des Mittelstandes für KI sowie gemeinsame Weiterbildungsangebote geplant.
Das Wissenschaftsministerium fördert das „TTZ Digitale Intelligenz“ mit bis zu acht Millionen Euro, die jeweils zur Hälfte an die Standorte Kronach und Lichtenfels fließen. Kommunal wird das TTZ unter anderem dadurch unterstützt, dass Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.