Sven Heiles für Forschung zu Lipiden ausgezeichnet
Lipide haben im Körper viele Funktionen. So regulieren die wasserunlöslichen Moleküle etwa das Wachstum von Zellen oder liefern chemische Bausteine für einige Hormone. Die Lipidsignatur – Menge, Art und chemische Struktur der Lipide – im Gewebe oder Blut unterscheidet sich bei Gesunden und Kranken. Dieses Lipid-Wissen für die Vorhersage und Therapie von Erkrankungen zu nutzen, ist das Ziel von Prof. Dr. Sven Heiles. Dafür hat er Methoden entwickelt, mit denen sich Lipide für die Analyse im Massenspektrometer gezielt fragmentieren lassen. Für seine Forschung hat die Deutsche Gesellschaft für Massenspektrometrie Heiles Sonntagabend in Dortmund mit dem Mattauch-Herzog-Förderpreis ausgezeichnet.
Den mit 12.500 Euro dotierten renommierten Preis erhält der 39-Jährige für seine herausragende Leistung zur strukturellen und örtlichen Unterscheidung von Lipiden. Heiles‘ Methoden basieren auf photochemischen Derivatisierungen (2-Benzylpyridin, 2-Acetylpyridin) und Techniken der Fragmentierung (Ultraviolett-Photodissoziation). Damit lassen sich Lipide bei der Analyse im Massenspektrometer in ihre Einzelteile zerlegen und dadurch strukturell charakterisieren. Diese Information über die Struktur gibt Aufschluss darüber, wie eine Erkrankung Einfluss auf die Lipide genommen hat. Im Gewebe von Mäusen konnte der Forscher für Diabetes (Typ I und II) und die Wurmerkrankung Schistosomiasis (Bilharziose) mit seinen Methoden zeigen, welche Lipide sich verändern und wie.
„Sven Heiles‘ Forschung ist ein wichtiger Schritt, um in Zukunft Veränderungen des Lipidstoffwechsels unterschiedlicher Erkrankungen entschlüsseln zu können. Wir gratulieren Sven Heiles und blicken seinen weiteren Arbeiten erwartungsvoll entgegen“, sagt Prof. Dr. Albert Sickmann, Vorstandsvorsitzender des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. Dort arbeitet Heiles seit dem Jahr 2022 als Leiter der Nachwuchsgruppe Lipidomics.
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