Abschlusskonferenz des Projekts Inklusiver Wandel des Ernährungssystems – nachhaltig, gesund, gemeinsam
Innovative Lösungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem sind das Thema einer zweitägigen Konferenz am 8. und 9. Juni 2023 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Forschungsprojekts „Inklusiver Wandel des Ernährungssystems“ treffen auf Praktikerinnen und Praktikern aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Registrierungsfrist läuft noch bis 26. Mai.
Das Ernährungssystem steht vor enormen Herausforderungen. Landwirtschaft und Ernährung tragen in erheblichem Maße zum Verlust von Biodiversität sowie zum Klimawandel bei und verletzen ethische Prinzipien des Tierwohls. Lebensmittel werden in großem Umfang verschwendet und Fehlernährung ist eine zentrale Ursache für Erkrankungen. Nicht nur im globalen Süden führen Extremwetterereignisse zu Ernteverlusten. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben zur Unterbrechung von Lieferketten und weltweit steigenden Preise für Lebensmittel geführt. Dies alles macht deutlich: Das Ernährungssystem muss sich in Richtung Nachhaltigkeit transformieren.
„Das Projekt ‚Inklusiver Wandel des Ernährungssystems‘ greift den Veränderungsbedarf auf und beschäftigt sich mit Innovationen, die hierzu einen Beitrag leisten können. Dabei haben wir uns technische Innovationen, wie die Produktion von pflanzlichen Fleischalternativen, ebenso angeguckt wie soziale Innovationen, also z.B. den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Schulverpflegung, den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und das bottom-up Engagement von Bürger*innen in Bürgeraktiengesellschaften“, erläutert Prof. Dr. Peter Feindt von der Humboldt-Universität zu Berlin.
„Mit dem Projekt ‚Inklusiver Wandel des Ernährungssystems‘ zeigen Forschende verschiedener Disziplinen u.a. der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, was der integrierte Forschungssraum der Berlin University Alliance (BUA) leistet: konkrete Denkanstöße zur Bewältigung globaler Herausforderungen, etwa zur Transformation des Ernährungssystems von über acht Milliarden Menschen in Richtung Nachhaltigkeit“, würdigt Prof. Dr. Christoph Schneider, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin, das Engagement der projektbeteiligten Forschenden.
Die zentrale These des von der Berlin University Alliance geförderten Projekts ist, dass eine grundlegende Transformation des Ernährungssystems nur gelingen kann, wenn sie möglichst breite Bevölkerungsschichten erreicht und zu sozialem Zusammenhalt beiträgt.
Im Zuge des inter- und transdisziplinären Projekts wurden ernährungsbezogene Diskurse mit dieser Perspektive analysiert, die Funktionsweise des Innovationssystems untersucht, Indikatoren für sozialen Zusammenhalt im Ernährungssystem zusammengestellt und die Innovationen in Zukunftsszenarien eingebettet. Für die Analyse entwickelte das Projektteam ein Untersuchungskonzept, das erstmals Transformationstheorien und Konzepte von Inklusivität und sozialem Zusammenhalt für den Bereich Ernährung und Gesundheit verbindet.
In dem Konsortium wirken Forschende verschiedener Disziplinen u.a. der Freien Universität Berlin, der Humboldt Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité mit. „Für die partizipative Erarbeitung der Szenarien und in den Fallstudien wurde außerdem eng mit verschiedenen Akteuren aus Unternehmen, der Verwaltung und von zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammengearbeitet“, führt Prof. Dr. Martina Schäfer von der Technischen Universität Berlin aus. „Damit konnten die Sensibilität für die soziale Gestaltung von Innovationen und Innovationsprozessen im Ernährungssystem gestärkt und erste Optimierungsmaßnahmen erprobt werden.“
Die Befunde des Projekts werden auf einer zweitägigen Konferenz am 8. und 9. Juni 2023 an der Humboldt Universität zu Berlin vorgestellt. Der erste deutschsprachige Konferenztag richtet sich an Praktikerinnen und Praktiker aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Es werden mögliche Schlussfolgerungen aus dem Projekt für Politik und Wirtschaft diskutiert. Am zweiten Tag stehen die wissenschaftlichen Ergebnisse und Schlussfolgerungen im Vordergrund und die Ergebnisse werden mit der internationalen Fachgemeinschaft diskutiert (englischsprachig).
Weitere Informationen zu dem Programm sind hier zu finden: https://www.ifst-berlin.de/Abschlusskonferenz/index.html.
Wer an der Konferenz teilnehmen möchte, kann sich bis zum 26. Mai 2023 online registrieren: https://www.ifst-berlin.de/de/Abschlusskonferenz/PM_Abschlusskonferenz_Formular/index.html
Die Berlin University Alliance
Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.
Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin