Tagung zu Antifeminismus und Autoritarismus im Nahen Osten und Osteuropa
In Verbindung mit dem Erstarken autoritärer populistischer Bewegungen im Nahen Osten und Osteuropa sind in den letzten Jahren Tendenzen erkennbar, Demokratisierungsprozesse rückgängig zu machen. Der erfolgreiche Versuch, bedeutende Teile der Öffentlichkeit zu mobilisieren, resultiert aus einer gesellschaftlichen Polarisierung im Zuge empfundener Krisen. Der Rechtspopulismus befasst sich im Allgemeinen mit dem Drang, das "authentische Selbst" der Nation wiederherzustellen. Gerade Feminismus und "gender" sind als Feindbilder in diesem Prozess wirksam geworden. Daher stehen Autoritarismus sowie Antifeminismus und anti-gender Politiken in einer engen Wechselwirkung.
Ausgehend von diesen Befunden haben das Herder-Institut für Historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft sowie das Centrum für Nah- und Mitteloststudien und das Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg internationale Wissenschaftler:innen eingeladen, die antifeministische Politik autoritärer Regime im Nahen und Mittleren Osten sowie in Osteuropa in vergleichender Perspektive zu diskutieren. Die von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung geförderte Konferenz führt zwei Forschungsstränge zusammen: die Untersuchung von Antifeminismus und geschlechterfeindlicher Politik und die Untersuchung von autoritärem Populismus. Sie konzentriert sich auf zwei Regionen, in denen gegenwärtig antifeministische und anti-gender Politiken deutlich erkennbar sind und die bisher aus einer vergleichenden Perspektive zu wenig erforscht wurden. Die Vortragenden werden einen besonderen Fokus auf die Rolle des jeweiligen Staates und der organisierten Religionen in diesen Prozessen ebenso legen wie auf die gegenhegemonialen Strategien der feministischen Frauenrechtsbewegungen. Besondere Höhepunkte werden die Keynotevorträge von Nadje Al-Ali (Brown University) und von dem Mitglied des UN Committee on the Elimination of Discrimination against Women Dalia Leinartė (Vilnius) darstellen.
Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie unter: https://www.herder-institut.de/event/anti-feminism-and-anti-gender-politics-in-authoritarian-regimes/
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
PD Dr. Heidi Hein-Kircher
Originalpublikation:
https://www.herder-institut.de/event/anti-feminism-and-anti-gender-politics-in-authoritarian-regimes/
Weitere Informationen:
https://www.herder-institut.de/event/anti-feminism-and-anti-gender-politics-in-authoritarian-regimes/
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