NCT Gewebebank Heidelberg: als erste Biobank nach neuer Norm akkreditiert
Die Gewebebank des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg hat zusammen mit der Gewebebank des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) erstmals in Deutschland die Akkreditierung nach einer neuen, spezifisch für Biobanken geschaffenen Norm erreicht. Die Akkreditierung belegt die hohe Leistung der Biobanken, die die Anforderungen exzellenter Forschung erfüllt. Begleitet wurde der Prozess von der der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) und dem German Biobank Node (GBN).
Das NCT Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD).
Seit 2020 steht in Deutschland eine neue, spezifische Norm für die Akkreditierung von Biobanken zur Verfügung. Als erste Biobank wurde jetzt die Gewebebank des NCT Heidelberg nach dieser neuen DIN EN ISO 20387:2020 akkreditiert. Gemeinsam mit der NCT Gewebebank haben auch die ihr angeschlossene Lungenbiobank der Thoraxklinik Heidelberg am UKHD und die Gewebebank des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) die Akkreditierung erreicht. Eine erfolgreiche Akkreditierung nach der anspruchsvollen Norm belegt, dass die Biobank strenge Standards erfüllt und ein hohes Maß an Qualitätskontrolle und -sicherung gewährleistet.
Alexander Brobeil leitet die NCT Gewebebank. Er sagt: "Die Akkreditierung nach der neuen Biobank-Norm ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für uns. Sie zeigt, dass wir nach höchsten Qualitätsstandards arbeiten und unser Angebot kontinuierlich verbessern. Wir haben den Nachweis erbracht, dass Forschende auf die Qualität unserer Proben und Daten zählen können."
Die NCT Gewebebank sammelt, charakterisiert, verarbeitet und lagert humane Gewebeproben und andere Bioproben von Krebspatienten. Damit unterstützt die Einrichtung jährlich ungefähr 200 Projekte aus der Grundlagenforschung und der translationalen Forschung. Stefan Fröhling, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Abteilung Translationale Medizinische Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), sagt: "Wir haben den Wunsch, dass die NCT Gewebebank den hohen Anforderungen exzellenter Forschung entspricht. Ihre jetzt erstmals in Deutschland erfolgte spezifische Akkreditierung zeigt, dass die NCT Gewebebank diesen Anspruch hervorragend erfüllt."
Das Akkreditierungsprogramm für die neue Biobank-Norm wurde von der DAkkS in enger Zusammenarbeit mit dem GBN entwickelt. Für die NCT Gewebebank begann schon 2018 und damit vor Inkrafttreten der neuen Norm der Prozess der Akkreditierung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermittelten zunächst, welche zusätzlichen Anforderungen die neue Norm im Vergleich zur DIN EN ISO/IEC 17020 stellt, nach der die NCT Gewebebank bereits zuvor akkreditiert war. Anschließend setzte das Team die identifizierten Anforderungen um, zu denen unter anderem eine Befragung zur Nutzerzufriedenheit zählte. Carolin Kaufhold-Wedel, Qualitätsmanagerin der NCT Gewebebank, sagt: "Die Akkreditierung war eine anspruchsvolle Aufgabe. Das Team hat die Herausforderung angenommen und eine große Leistung erbracht."
Nach einem vorbereitenden Friendly Audit des GBN wurden die Gewebebanken im vergangenen Winter von der DAkkS begutachtet und erhielten im April 2023 als erste Biobanken in Deutschland die Akkreditierungsurkunde überreicht. Cornelia Specht, Geschäftsführerin des GBN, sagt: "Wir gratulieren der NCT Gewebebank und der Gewebebank des DZIF zur Akkreditierung nach DIN EN ISO 20387. Wir freuen uns sehr, ihre Bemühungen insbesondere mit den Friendly Audits unterstützt zu haben, und werden auch weiterhin allen zur Seite stehen, die eine Akkreditierung anstreben."
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Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. Seit 2015 hat das NCT Heidelberg in Dresden einen Partnerstandort. In Heidelberg wurde 2017 das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) gegründet. Die Kinderonkologen am KiTZ arbeiten in gemeinsamen Strukturen mit dem NCT Heidelberg zusammen.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
. Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
. Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
. Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
. Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz - ein Helmholtz-Institut des DKFZ
. DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
. Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion.