BAMF-Forschungsdatenzentrum: Erweitertes Datenangebot eröffnet neue Möglichkeiten für die Integrationsforschung
Das Forschungsdatenzentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FDZ) stellt der Wissenschaftsgemeinschaft künftig ein erweitertes Datenangebot zur Verfügung: Ab sofort können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungsvorhaben im BAMF-FDZ auch Daten zu Berufssprachkursen sowie Datensätze aus eigenen Forschungsprojekten des BAMF-Forschungszentrums anfragen.
Bereits seit Sommer 2021 können Forschungsfragen zu Migrations- und Integrationsthemen mit Unterstützung des Forschungsdatenzentrums im Bundesamt mit anonymisierten Mikrodaten des Ausländerzentralregisters (AZR) beantwortet werden. Zudem können seither für wissenschaftliche Befragungen auf Antrag auch Kontaktdaten aus dem AZR bereitgestellt werden. Mit dem jetzt erweiterten Angebot der Datensätze zu Berufssprachkursen sowie Befragungsdaten des BAMF-Forschungszentrums eröffnet das FDZ neue Zugänge zu qualitativ hochwertigen und relevanten Daten als Grundlage für neue Forschungsprojekte zu Migrations- und Integrationsprozessen.
Erstmals Daten zu Berufssprachkursen für die Forschung zugänglich
Kurse zur berufsbezogenen Deutschsprachförderung werden in Deutschland seit 2016 von verschiedenen Kursträgern und mit finanzieller Förderung des BAMF angeboten. Ziel der Berufssprachkurse (BSK) ist es, die Arbeitsmarktintegration Zugewanderter zu verbessern. Für wissenschaftliche Studien und Befragungen können im FDZ nun im Kontext der BSK erhobene, anonymisierte Daten sowie Kontakdaten von BSK-Teilnehmenden zugänglich gemacht werden.
Neue Perspektiven für die Integrationsforschung
Die anonymisierten BSK-Forschungsdatensätze ermöglichen Analysen zu individuellen und gemeinsamen Merkmalen der Teilnehmenden in Berufssprachkursen, beispielsweise können die Kurszusammensetzung oder der individuelle Kursverlauf betrachtet werden. Durch die Bereitstellung der Kontaktdaten können eigene wissenschaftliche Befragungen, etwa zum Kurs- oder Integrationsverlauf unterstützt werden. Der Datenzugang ist aufgrund der Sensibilität der Daten eingeschränkt und wird im Rahmen des Antragsverfahrens geprüft.
„Die Forschungsdaten zu Berufssprachkursen ermöglichen detaillierte Auswertungen mit administrativen Daten zu Integrationskursen in Deutschland. Die Daten umfassen alle Kursjahre seit 2016. Die zusätzliche Möglichkeit auch eigene Befragungen durchzuführen verbessert die Möglichkeiten der Intergrations(kurs)-Forschung und damit den aktuell hochrelevanten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn im Bereich der Integration“, sagt Dr. Marie-Christine Laible, Leiterin des BAMF-FDZ.
Nun auch Datensätze des BAMF-Forschungszentrums im Bestand
Mit der Bereitstellung der Forschungsdatensätze zur Studie „Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland“ (RAM 2015) nimmt das FDZ erstmals eigene Befragungsdaten des BAMF-Forschungszentrums in sein Angebot. Mit den RAM 2015-Daten können Forschende Fragen zur Integration von vier verschiedenen Gruppen von Migrantinnen und Migranten analysieren.
Die Repräsentativuntersuchung aus dem Jahr 2015 nimmt türkische, polnische und rumänische Staatsangehörige (die nicht zugleich Deutsche sind) sowie Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund in den Fokus. Mittels einer bundesweiten und zufallsbasierten Stichprobenziehung aus 89 Einwohnermeldeämter wurden 2.498 Personen der oben genannten Gruppen zu Themen wie schulische Bildung, Berufsausbildung, Wohnsituation und Partizipation befragt. Die RAM 2015-Daten ermöglichen beispielsweise die Untersuchung verschiedener Aspekte der Integration von ausgewählten Migrantengruppen, eine vergleichende Untersuchung von deutschen Staatsangehörigen mit türkischem Migrationshintergrund und Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit sowie die Betrachtung der Lebenssituation polnischer und rumänischer Staatsangehöriger in Deutschland. Zudem stehen auch Informationen zu den Interviewenden zur Verfügung.
Die sukzessive Aufnahme weiterer Befragungsdaten von Erhebungen des BAMF-Forschungszentrum ins BAMF-FDZ ist geplant.
Ansprechperson für Medienanfragen:
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Jochen Hövekenmeier
Telefon: +49 911 943 177 99
E-Mail: pressestelle@bamf.bund.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
BAMF- Forschungsdatenzentrum
Dr. Marie-Christine Laible
0911 943-24044
fdz@bamf.bund.de
www.bamf.de/fdz
Originalpublikation:
Hinz, T. & Janik, L. (2023). Datenreport zu den BSK-Forschungsdatensätzen 2016–2021.
Veröffentlichungen des BAMF-FDZ Nr. 01|2023. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
https://doi.org/10.48570/bamf.fdz.voe.01/2023.d.2023.bskdatenreport.1.0
Hammerl, A. & Hinz, T. (2023). Datenreport zu den Forschungsdatensätzen zur Repräsentativuntersuchung „Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland“ (RAM 2015). Veröffentlichung des BAMF-FDZ Nr. 03|2023. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
https://doi.org/10.48570/bamf.fdz.voe.03/2023.d.2023.ram2015datenreport.1.0