Bund und Länder fördern transdisziplinäres Pilotvorhaben im Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, ein neues transdisziplinäres Pilotvorhaben im organisationsinternen Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft zu fördern, die „Leibniz-Labs – Integration von Wissen zur Lösung gesellschaftlich drängender Fragestellungen“. Dafür stellen Bund und Länder bis zu zehn Millionen Euro bis 2027 zur Verfügung.
Im organisationsinternen Wettbewerbsverfahren (Leibniz-Wettbewerb) werden die strategischen Ziele der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation adressiert. Das Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt mit seinen zeitlich befristeten, zusätzlichen Förderungen Anreize zur weiteren Profilbildung der Leibniz-Einrichtungen und der Leibniz-Gemeinschaft insgesamt. Im Rahmen des neuen Pilotvorhabens „Leibniz-Labs“ sollen die außerordentlichen synergetischen Ressourcen der Leibniz-Einrichtungen genutzt werden, um Erkenntnisse in transferfähige Ergebnisse zu überführen. Der Start der Leibniz-Labs ist für 2024 geplant.
Der GWK-Vorsitzende Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst des Freistaats Bayern, erläutert: „Wir leben in einer Zeit großer Transformationen, enorme gesellschaftliche Herausforderungen gehen damit einher. Um diese zu bewältigen, halten wir mit den Leibniz-Einrichtungen einen wertvollen Schlüssel in der Hand. Ihre Innovationskraft und ihr Potential des Transfers in die Gesellschaft hinein wollen wir mit dem Pilotvorhaben ‚Leibniz-Labs‘ noch weiter stärken. Mit einer Themensetzung auf Gemeinschaftsebene, einem partizipativen Ansatz und mit der Beteiligung weiterer Stakeholder aus Politik und Gesellschaft bündeln wir alle Kräfte.“
Die stellvertretende GWK-Vorsitzende Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, ergänzt: „Mit den ‚Leibniz-Labs‘ kann das interdisziplinäre Potenzial der Leibniz-Gemeinschaft für die Integration von Wissen zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen bestmöglich genutzt werden. Deshalb ist das sehr überzeugende Konzept auf große Resonanz unter den Leibniz-Einrichtungen gestoßen. Bemerkenswert ist dabei, dass der Transfer in die Gesellschaft als eigenständige wissenschaftliche Aufgabe mit Innovationspotenzial verstanden wird“.
Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst gegenwärtig 97 eigenständige, außerhochschulische Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen von nationaler Bedeutung. Die Forschungseinrichtungen sind auf Forschungsfeldern tätig, welche eine langfristig angelegte Bearbeitung erfordern und in der Regel interdisziplinär ausgerichtet sind. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft im Jahr 2023 mit insgesamt knapp 1,4 Milliarden Euro.