Wissensbestände für neue Erkenntnisse vernetzen
Inter- und transdisziplinäre Leibniz-Labs sollen Lösung gesellschaftlich drängender Fragestellungen vorantreiben. Bund und Länder fördern Konzepte zur Entwicklung von Handlungswissen für Politik und Gesellschaft mit bis zu zehn Millionen Euro.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat die Ausschreibung für inter- und transdisziplinäre Leibniz-Labs in profilgebenden Themenbereichen beschlossen. In den Themen „Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung“, „Umbrüche und gesellschaftliche Transformation“, „Vorbereitung auf künftige Pandemien (Pandemic preparedness)“ sowie „Technologische Innovationen und Gesellschaft“ werden Leibniz-Labs ab April 2024 die Integration der in der Leibniz-Gemeinschaft vorhandenen fachlichen und methodischen Wissensbestände zur Lösung gesellschaftlich drängender Fragestellungen vorantreiben.
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat dazu jüngst beschlossen, Leibniz-Labs als neue transdisziplinäre Pilotvorhaben im organisationsinternen Leibniz-Wettbewerbsverfahren für drei Jahre mit bis zu zehn Millionen Euro zu fördern.
Die Leibniz-Einrichtungen sind nun aufgefordert, Interessensbekundungen in den vier Themenbereichen einzureichen. Diese werden in Workshops unter Mitwirkung externer nationaler und internationaler Expertinnen und Experten bewertet und zu Gesamtkonzepten für Leibniz-Labs weiterentwickelt.
Leibniz-Präsidentin Martina Brockmeier erläutert dazu: „Die Leibniz-Gemeinschaft vereint disziplinäre Exzellenz mit interdisziplinärer Kompetenz bei der Überführung von Forschungsergebnissen in Handlungswissen für Politik und Gesellschaft. Für die Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen verfügt die Leibniz-Gemeinschaft damit über ein erhebliches Innovations- und Transfer-Potenzial und kann als Katalysator und Wegbereiter für Transformationsprozesse wirken. Genau hier setzen die Leibniz-Labs an: Es geht also im Kern um Erkenntnisgewinn durch die Vernetzung vorhandener Wissensbestände.“
Die Ausschreibung der Leibniz-Labs erfolgt bewusst in großer Offenheit für unterschiedliche Formen der Wissensintegration, der Kooperation und der Instrumente für Kommunikation und Transfer. Je nach Themenstellung eines Leibniz-Labs werden sich unterschiedliche Herangehensweisen und Methoden zur Erreichung der Ziele eignen.
Über die Einrichtung der Leibniz-Labs wird der Senat der Leibniz-Gemeinschaft im Frühjahr 2024 entscheiden.
Pressemitteilung der GWK vom 30. Juni 2023: www.gwk-bonn.de/fileadmin/Redaktion/Dokumente/Pressemitteilungen/pm2023-04.pdf
Konzeptpapier Leibniz-Labs vom 28. Februar 2023: www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/Bilder_und_Downloads/%C3%9Cber_uns/Organisation/Dokumente/Leibniz_Labs.pdf
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
Christoph Herbort-von Loeper
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Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen, darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei zwei Milliarden Euro.
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