Johannes Wallacher für weitere drei Jahre Präsident der HFPH
München, 10.07.2023 – Johannes Wallacher wird für eine fünfte Amtszeit als Präsident die Hochschule für Philosophie München (HFPH) der Jesuiten leiten. Vorausgegangen waren die Wahl durch den Senat der Hochschule und die Bestätigung durch das Dikasterium für die Kultur und Bildung in Rom mit Schreiben vom 21. Juni 2023. Zudem wählte der Senat Michael Reder, Professor für Praktische Philosophie an der HFPH, erneut zum Vizepräsidenten. Die neue dreijährige Amtszeit für beide Ämter beginnt am 1. September 2023.
Standortbestimmung und Entwicklung der HFPH
„Die Entwicklung der Hochschule verläuft gerade in den letzten Jahren höchst erfolgreich, was uns dazu ermutigt, die HFPH in den kommenden Jahren noch konsequenter zu profilieren“, führt Johannes Wallacher aus. Für seine fünfte Amtszeit sollen u. a. die folgenden Themen zentral sein:
„Wir leben in Multikrisenzeiten – die Rückkehr des Kriegs inmitten von Europa, die Folgen der Pandemie, die Gefährdung der Lebensgrundlagen, die Zunahme weltweiter Migrationsbewegungen, aber auch verschiedene Transformationsprozesse werden unsere Gesellschaften längerfristig herausfordern und prägen. Philosophie erweist sich dabei als die Orientierungswissenschaft, die eine tiefere, integrierte Analyse ermöglicht und begründete Orientierung für persönliches Handeln und Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens geben kann“, so Wallacher. „Unsere Hochschule ist der Ort, an dem Philosophie als Grundstein tragfähiger Lösungen wirksam wird.“
In diese neue Amtszeit fällt auch das einhundertjährige Jubiläum der Hochschule für Philosophie München, die 1925 vor den Toren Münchens in Pullach als Berchmanskolleg gegründet wurde. Im Jubiläumsjahr biete sich in besonderer Weise die Möglichkeit, die gesellschaftliche Bedeutung der Philosophie für die Herausforderungen unserer Zeit zu unterstreichen.
Verbunden mit dem Jubiläum sei auch die Aufgabe, die Hochschule langfristig noch zukunftssicherer aufzustellen. Das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz, das 2022 für die HFPH einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg markierte, sei dabei Bestätigung und Ansporn zugleich, so Wallacher weiter. Denn der Freistaat Bayern habe nun erstmalig die hälftige Übernahme der Personal- und Sachkosten gesetzlich festgeschrieben.
Ganz konkret stehe in den kommenden Jahren auch die Weiterentwicklung der Studienangebote im Vordergrund, die die Studierenden noch besser zum eigenen Philosophieren befähigen solle, und auch das Ziel habe, Philosophinnen und Philosophen an ihr Wirken nach dem Studium heranzuführen. Auch das Erschließen neuer Zielgruppen von Studierenden macht Wallacher zum Ziel seiner Arbeit: zum Wintersemester 2023/24 startet ein erster voll digitaler, englischsprachiger Studiengang, der sich mit dem hochrelevanten Thema der interkulturellen Ethik an ein internationales Publikum richtet. Zudem werde die Zusammenarbeit mit Schulen weiterentwickelt, führt der Präsident weiter aus, um philosophisches Denken so früh wie möglich zu fördern.
Im Bereich der Forschung werde die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit mit bewährten und neuen Partnern in Wissenschaft und Gesellschaft eine weitere zentrale Säule der kommenden Jahre sein: Beispielhaft dafür stehe das gemeinsame Center for Responsible AI Technologies, das die Hochschule zusammen mit der Technischen Universität München und der Universität Augsburg 2022 gegründet hat, oder in Zukunft auch die Bayerische Wissenschaftsallianz für Frieden, Konflikt und Sicherheit, bei der die HFPH zusammen mit der Universität Augsburg, der Universität Bayreuth und der Universität der Bundeswehr kooperiert.
Glückwünsche des Trägers
Träger der HFPH ist die Zentraleuropäische Provinz der Jesuiten. Pater Dr. Christian Rutishauser SJ, der als Delegat für Schulen und Hochschulen die Entwicklung der Hochschule strategisch begleitet, hebt hervor:
„Prof. Wallacher ist es als Präsident der Hochschule in den letzten Jahren gelungen, die Hochschule gut zu positionieren und zu vernetzen. Das bevorstehende 100-Jahr-Jubiläum ist zudem Ansporn, das jesuitische Profil der Hochschule weiter zu fokussieren. In Umbruchzeiten ist es besonders wertvoll, aus unterschiedlichen Perspektiven auf gesellschaftliche Entwicklungen zu schauen und so Tiefenschärfe zu gewinnen.“
Kurzbiografien Prof. Wallacher und Prof. Reder
Wallacher, der in Ökonomie und Philosophie promoviert wurde, lehrt seit 2006 als Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik in der Kaulbachstraße. Seit 2011 hat er das Amt des Präsidenten inne. Michael Reder ist seit 2012 Professor für Praktische Philosophie und Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Philosophie mit dem Schwerpunkt Völkerverständigung an der HFPH. Seit 2020 hat er das Amt des Vizepräsidenten inne.
An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit fast 100 Jahren gemeinsam den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Wir bilden Menschen in Philosophie aus, damit sie komplexe Zusammenhänge kritisch erfassen können und Orientierung in den existenziellen Fragen des Menschseins gewinnen. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Studiengänge in Philosophie mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. Im Zentrum des Münchner Universitätsviertels zeichnet sich die Hochschule durch besondere Lehr-/Lernprozesse auf Augenhöhe zwischen Studierenden und Lehrenden, eine familiäre Atmosphäre sowie inter- und transdisziplinären Austausch aus. Die Hochschule ist ein Ort des Dialogs und der Debatte, der auch über die Wissenschaft hinaus in die Gesellschaft hineinwirkt.
Weitere Informationen:
http://www.hfph.de/wallacher [Website von Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher]
http://www.hfph.de/reder [Website von Prof. Dr. Michael Reder]