Digitale Daten helfen bei der Verbesserung von Radkorridoren
Pendeln mit dem Fahrrad attraktiver machen: Salzburg Research erhob die Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg. Diese digitale Bewertung erlaubt eine Priorisierung von baulichen Verbesserungsmaßnahmen.
Die Stadt Salzburg ist täglich mit erheblichen Verkehrsströmen an den Einfahrtskorridoren konfrontiert. In einem nachhaltigen und ganzheitlichen Mobilitätsmanagement ist auch das Fahrrad ein wichtiger Baustein. Eine neutrale, datenbasierte Bewertung der Radwegeinfrastruktur bildet die Grundlage für weitere Verbesserungen.
Fahrrad-Korridore unter der Lupe
Im Rahmen der aktuellen Befahrungen wurde die Qualität der Fahrrad-Korridore Neumarkt - Salzburg, Staatsgrenze Freilassing - Salzburg sowie Grenze Walserberg – Salzburg untersucht. Erstmalig wurde dadurch die Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg objektiv bewertet. Die Bewertung nach einer vierstufigen Skala erlaubt eine Priorisierung von Maßnahmen.
„Die Fahrradinfrastruktur wurde mit real gemessenen Bewegungs- und Sensordaten während mehrerer Befahrungen bewertet. Daraus konnten wir die Qualität der Fahrbahnoberfläche und einzelne Schläge ermitteln“, sagt der Mobilitätsdatenforscher Sven Leitinger von Salzburg Research. „So können wir mit Hilfe digitaler Technologie jene Bereiche mit dem größten Handlungsbedarf identifizieren.“
So wurden die Daten erhoben
Geschulte Testfahrerinnen und Testfahrer untersuchten die Fahrrad-Korridore auf vorgegebenen Routen mit einer Gesamtlänge von 153 Kilometern durch gezielte, wiederholte Befahrungen. Zum Einsatz kamen handelsübliche E-Bikes mit einem definierten Reifendruck von 4,5 bar und mit einer starren Gabel. Ein an der Lenkstange montiertes Smartphone erfasste mit der BikeQuality-App von Salzburg Research die Erschütterungen entlang der Strecke. „Es wurde auf eine natürliche, geradlinige Fahrweise geachtet – das heißt: nicht jedes Schlagloch wurde absichtlich befahren, sondern nur jene, die auf der natürlichen Fahrlinie vorhanden waren“, so der Salzburg Research Forscher Leitinger.
Daten zu 204 Tracks und 804 gefahrenen Kilometern wurden mit der BikeQuality-App aufgezeichnet und einem cloudbasierten Analysedienst für Mobilitätsdaten der Salzburg Research ausgewertet. Anhand der Erschütterungen wurde die Fahrqualität im Zehn-Meter-Raster auf Basis einer vierstufigen Skala – komfortabel, fahrtauglich, schlecht und sehr schlecht – bewertet und auf einer Karte visualisiert. Ebenfalls ermittelt wurden leichte, mittlere und starke Schläge entlang der Korridore.
„Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich: mehr als 60 Prozent der vermessenen Radkorridore in die Stadt Salzburg weisen eine komfortable Oberflächenqualität auf. Von der Gesamtstrecke von 153 Kilometern sind nur 10 Kilometer schlecht und nur 2 Kilometer sehr schlecht“, sagt der Mobilitätsdatenforscher Sven Leitinger von Salzburg Research.
Rahmenbedingen der Analyse
Die Analyse der Oberflächenqualität mit der BikeQuality-App von Salzburg Research wurde im Rahmen des Urbanen Mobilitätslabors zukunftswege.at mit Unterstützung des Klimaschutzministeriums sowie Stadt und Land Salzburg realisiert. „Die hier erhobenen und ausgewerteten Daten zur Fahrradqualität stellen wir gerne über das Mobilitätslabor zukunftswege.at zur Verfügung. Bei Interesse an den entsprechenden Daten besuchen Sie gerne unsere Homepage und kontaktieren uns. Wir unterstützen gerne bei der Entwicklung neuer Anwendungen“, sagt der Projektleiter des Mobilitätslabors, Christian Kainz.
Hintergrundinformation:
zukunftswege.at
Bewegende Ideen zur Mobilität für morgen: Das Mobilitätslabor „zukunftswege.at“ unterstützt die Forschung und Innovationstreiber:innen bei der Entfaltung ihrer Potenziale und initiiert und begleitet neue Projekte im Mobilitätsbereich. Nachhaltige Mobilitätslösungen werden entwickelt, um den Verkehr in der Stadt und den Umlandgemeinden zu reduzieren und gleichzeitig besser zu organisieren. zukunftswege.at wird im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms „Mobilität der Zukunft“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, das Land Salzburg und die Stadt Salzburg gefördert.
Salzburg Research Forschungsgesellschaft
Menschen, Produkte und Maschinen sind in Bewegung und zunehmend drahtlos vernetzt. Diese enorme Dynamik bietet neue Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft. Mit Motion Data Intelligence machen wir die Bewegung von Menschen und Dingen messbar, verknüpfen sie zuverlässig, entwickeln Algorithmen für aussagekräftige Analysen und steigern damit Mehrwert und Effizienz. Salzburg Research bietet als unabhängiges Forschungsinstitut Know-how und nachhaltige Lösungen für komplexe Herausforderungen im Internet der Dinge. Wir sind Think-Tank für innovative Unternehmen unterschiedlichster Branchen und die öffentliche Hand – international orientiert und der Region verpflichtet.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Sven Leitinger, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
sven.leitinger@salzburgresearch.at | +43 662 2288-282
Christian Kainz, zukunftswege.at
office@zukunftswege.at | +43 662 875787
Weitere Informationen:
https://www.salzburgresearch.at/digitale-daten-helfen-bei-der-verbesserung-von-radkorridoren Presseaussendung + mehr Fotos + Auswertung