Circular Region SüdOst-Niedersachsen der EU vorgestellt
Vertreterinnen und Vertreter aus SüdOstNiedersachsen haben die Aktivitäten der Circular Region bei einem Termin mit zwei Staatssekretären Anfang Juli in Niedersachsens Landesvertretung in Brüssel vorgestellt.
Der Südosten Niedersachsens bringt beste Voraussetzungen mit, um eine EU-weite Vorreiterrolle in der Entwicklung ressourcenschonender Kreislaufwirtschaften einzunehmen. Dies betonten die Staatssekretäre Matthias Wunderling-Weilbier (Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung) und Prof. Joachim Schachtner (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur) bei der Debatte in der Landesvertretung Niedersachsens in Brüssel. Unter den mehr als 60 Teilnehmenden waren seitens der TU Clausthal auch die geschäftsführende Universitätspräsidentin Prof. Heike Schenk-Mathes und Dr. Asja Mrotzek-Blöß.
„Der Anfang ist gemacht: Die Region SüdOstNiedersachsen wurde von der EU bereits in die Circular Cities und Regions Initiative aufgenommen. Nun gilt es, einen klaren Prozess zu entwickeln, um die vorhandenen Wertstoffschätze zu heben“, sagte Wunderling-Weilbier. Amtskollege Schachtner unterstrich die zentrale Rolle der Hochschulen im Transformationsprozess hin zur Circular Economy. „Sie sind wichtige Treiber auf dem Weg, zukünftig die Gesellschaft klimaneutral mit Energie und Rohstoffen zu versorgen. Der Südosten Niedersachsens verfügt mit den Technischen Universitäten Clausthal und Braunschweig sowie der Hochschule Ostfalia über wissenschaftliche Exzellenz in der Kreislaufwirtschaft. Sie erforschen, wie Ressourcen möglichst effizient eingesetzt werden. Zusammen mit Unternehmen entwickeln sie neuartige Materialen, verbessern Produktionsprozesse und machen sich die Digitalisierung dabei zu Nutze.“
In ihrer gemeinsamen Keynote adressierten Dr. Hady Seyeda (CEO, H.C. Starck Tungsten) und Dr. Asja Mrotzek-Blöß die Herausforderungen bei der Entwicklung einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft in der Region, etwa beim Batterierecycling oder bei der Sammlung von Elektroaltgeräten. Zu letzterem wurde durch Vertreter von den KreisWirtschaftsBetrieben Goslar (Thomas Ebert, Michaela Meyer), der ceconsoft GmbH (Hauke Hemmerling, Robert Werner) und des DIGIT Forschungszentrums (Prof. Ina Schiering) die gemeinsamen Möglichkeiten der digitalen Transformation und der Circular Economy am Beispiel der On-Demand-Sammlung vorgestellt.
Denn Europa steht bei der Versorgung mit Rohstoffen vor großen Herausforderungen. Dabei sind künftig benötigte Materialien schon heute vorhanden – wie in Handys oder in Batterien. Werden diese aufbereitet, erneut genutzt und das Wiederverwenden von Anfang an mitgedacht, entsteht eine Kreislaufwirtschaft, die Circular Economy. Das schont Ressourcen und Umwelt. Die Region SüdOstNiedersachsen wurde Ende 2022 in die „Circular Cities and Regions Initiative“ (CCRI) der EU aufgenommen. Diese Initiative unterstützt den Green Deal der EU, der ehrgeizige Ziele bei Umwelt- und Klimaschutz setzt. „Ziel unseres Ministeriums ist es, die Hochschulen auf dem Weg hin zu einer ,Circular Science Region‘ zu unterstützten“, erklärte Staatssekretär Schachtner. Als jüngstes Beispiel nannte er das Vorhaben, ein Recyclingzentrum für Li-Ionen-Batterien unter Federführung des Recycling-Clusters wirtschaftsstrategischer Metalle (REWIMET) im Harz aufzubauen.
Im Vorfeld der Veranstaltung in Brüssel hatten die wissenschaftlichen Vertreter:innen der Circular Science Region (TU Clausthal, TU Braunschweig, Ostfalia Hochschule, Fraunhofer IST) zusammen mit einem Vertreter der Wirtschaft (H.C. Starck Tungsten) die Gelegenheit, über europäische Fördermöglichkeiten zu diskutieren.