HDZ NRW jetzt Ausbildungsstätte "Sportkardiologie Stufe 3"
Die Sportkardiologie der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie unter Leitung von Prof. Dr. Volker Rudolph am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist als eine von wenigen Einrichtungen deutschlandweit zur Ausbildungsstätte für die Zusatzqualifikation »Sportkardiologie der Stufe 3« ernannt worden.
„Über das in diesem Fachbereich höchste zu vergebene Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) freuen wir uns ganz besonders, weil es auch die jahrzehntelange sportkardiologische Expertise in der Krankenversorgung und Betreuung von Sportlern sämtlicher Leistungsklassen sowie in der Wissenschaft würdigt“, betont Professor Rudolph. Einmal mehr belege es die breite und qualitativ hochwertige Ausrichtung am HDZ NRW.
Den aufwendigen Qualifizierungsprozess haben die Oberärzte Dr. Klaus-Peter Mellwig (Leitung), Dr. Karl-Otto Dubowy, Dr. Hendrik Bante und Oberärztin Dr. Regine Brinkmann (stellv. Leitung) sorgfältig vorbereitet. Die hohen Anforderungen gemäß des Curriculums der DGK orientieren sich an den Empfehlungen der europäischen Fachgesellschaften (European Association of Cardiovascular Prevention and Rehabilitation, European Society of Cardiology).
„Die positiven Aspekte sportlicher Betätigung für die Gesundheit sind hinlänglich bekannt“, erläutert Dr. Klaus-Peter Mellwig. „Sämtliche Leitlinien empfehlen dennoch, vor Beginn der sportlichen Aktivität eine fachliche Beratung einzuholen, um kardialen Ereignissen während des Sports vorbeugen zu können.“ Deshalb ist vor allem die frühzeitige Erkennung von Herzkreislauf- und Lungenerkrankungen ein elementarer Bestandteil der sportkardiologischen Tätigkeit am HDZ NRW.
Weniger bekannt ist, dass ein regelmäßiges und strukturiertes Training ein unverzichtbarer Bestandteil in der Therapie von Herzerkrankungen ist. Das Curriculum für die Stufe 3 deckt auch diese Schwerpunkte der Prävention und Rehabilitation sowie das gesamte sportkardiologische Spektrum einschließlich der Beurteilung von Leistungssportlern ab. Dafür haben die HDZ-Experten umfassende Qualifizierungen in der kardiologischen Diagnostik, der personellen und medizintechnischen Ausstattung der Klinik sowie der qualifizierten Trainingsberatung von Herzpatienten, Freizeit- und Leistungssportlern nachgewiesen. „Essenziell in der Sportkardiologie ist die belegte Expertise und Fähigkeit, zwischen sportbedingten und pathologischen kardialen Veränderungen unterscheiden zu können,“ ergänzt Dr. Karl-Otto Dubowy, der als Kinderarzt (Kardiologie, Pneumologie) auf die Untersuchung und Betreuung von gesunden wie chronisch kranken Kindern und Jugendlichen spezialisiert ist.
Das Herz- und Diabeteszentrum NRW verfügt über langjährige Erfahrung in der Betreuung von Spitzen- und Breitensportlern. Mehrere Handball-Bundesliga-Teams aus der Region, aber auch viele Athleten anderer Sportarten vertrauen auf die Expertise der HDZ-Sportkardiologie. In der Region Ostwestfalen-Lippe profitieren zahlreiche Vereine vom Präventionsprogramm ”Sport mit Herz“ und schicken ihre Sportler vorsorglich zum Herz-Kreislauf-Check nach empfohlenem europäischem Standard in das Bad Oeynhausener Klinikum. Überregional werden hier Kaderathleten des Landesportbundes jährlich untersucht.
Das Bad Oeynhausener Herzzentrum bildet im Fachbereich Sportkardiologie aus und ist regelmäßiger Kongress- und Veranstaltungsort für wissenschaftliche Symposien zu den Themen „Herz und Leistungssport“.
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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 35.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken und drei Universitäts-Institute seit mehr als 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist seit 1989 Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. Die Professorenschaft des HDZ NRW ist zusätzlich seit 2023 Mitglied der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Die Einrichtung ist bekannt als größtes Herztransplantationszentrum in Deutschland.
Hintergrundinformation:
Anforderungen/Leistungskatalog gem. Curriculum zur Anerkennung als „Stätte der Zusatzqualifikation Sportkardiologie Stufe 3 (Auszug):
Die Stätte der Zusatzqualifikation sollte ein lizensiertes Zentrum eines Landessportbundes, des DOSB, des österreichischen olympisches Komitees oder von swiss Olympic oder ein sportkardiologisches Zentrum mit ausgewiesener Expertise in der Betreuung von Leistungssporttreibenden sein. Es muss ein Nachweis über die Betreuung von Leistungssporttreibenden erbracht werden.
• Mind. 250 Untersuchungen von Leistungssportlern pro Jahr in den letzten 3 Jahren
• Mind. 10% der Untersuchungen müssen bei Minderjährigen erfolgen
• Die betreuten Sportler müssen aus mind. 5 unterschiedlichen Sportarten stammen
• Eine anonymisierte Aufstellung der im Jahr vor Antragsstellung betreuten Sportler aus der Alter, Geschlecht, Fragestellung, Sportart, Sportniveau und Belastungsform hervorgehen, ist einzureichen
Innerhalb der Stätte Stufe 3 können alle Level 1-3 ausgebildet werden.
Kardial erkrankte Personen (z. B. Herzinsuffizienzpatienten, KHK-Patienten) wurden untersucht und im Hinblick auf körperliche Aktivität bzw. Sport beraten. Im letzten Jahr sind mindestens 200 Untersuchungen an dieser Patientengruppe durchgeführt worden.
Behandlung komplexer sportkardiologischer Fragestellungen (Komplex meint, die Beurteilung der Leistungssporttauglichkeit bei kardialen Grauzzonenbefunden (z. B. Fragestellung Sportherz vs. Kardiomyopathie) oder Grunderkrankungen (z. B. Z. n. ICD- oder Schrittmacherimplantation, hämodynamisch relevante Klappenvitien, hypertrophe Kardiomyopathie, Z. n. kardiochirurgischem Eingriff).
Es werden regelmäßig sportkardiologische Fortbildungen durchgeführt (mindestens 2 x im Jahr in den letzten 3 Jahren auch für externe Zuhörer).
Eine Schulung in kardiopulmonaler Reanimation wird mindestens einmal jährlich durchgeführt
Ausstattung/Diagnostik: Echokardiographie, Lungenfunktion, Belastungsuntersuchungen, Ergometrie (Fahrrad, Laufband, Spiroergo)
Quelle: DGK
Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Dr. med. Volker Rudolph
Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
32545 Bad Oeynhausen
Weitere Informationen:
http://www.hdz-nrw.de