INP-Forscher Sander Bekeschus tritt an der Universitätsmedizin Rostock Professur mit Fokus Plasmamedizin an
Greifswald/Rostock, 04. August 2023 – Dr. Sander Bekeschus, Forscher am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP), wurde am 15. Juli 2023 zum W1-Professor für Translationale Plasmaforschung der Universitätsmedizin Rostock ernannt.
Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des INP, freut sich über die damit verbundene noch engere Zusammenarbeit mit der von Prof. Dr. med. Steffen Emmert geführten Dermatologischen Universitätsklinik in Rostock und erhofft sich hierdurch eine weitere Verstärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen auf dem Gebiet der Plasmamedizin. Bekeschus wird sowohl in Greifswald als auch in Rostock seine Forschungsansätze zum Einsatz von kaltem Atmosphärendruckplasma in der Medizin erweitern.
Prof. Dr. Sander Bekeschus kommentiert: „Der Ruf der Universitätsmedizin Rostock ehrt mich sehr. Hierdurch lässt sich die Kooperation zwischen der Rostocker Klinik und dem INP nachhaltig vertiefen. Neben der bewährten Anwendung von physikalischem Plasma in der Wundheilung hat die Plasmamedizin ein enormes Potenzial, unter anderem als begleitende Maßnahme in der Krebstherapie. Ich freue mich darauf, durch meine Professur diese Forschung in Zukunft weiter intensivieren zu können und bedanke mich bei meinen Förderern und Unterstützern.“
Der 38-jährige Wissenschaftler leitet seit 2016 die Forschungsgruppe "Plasma-Redox-Effekte", die in dem seit 2009 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) „plasmatis – Plasma plus Zelle“ aufgebaut und am INP verstetigt wurde. In dieser Forschungsgruppe werden die Grundlagen und Wirkmechanismen der etablierten klinischen Plasma-Therapie untersucht sowie neue medizinische Anwendungsfelder der Plasmatechnologie, beispielsweise in der Immuno-Onkologie, erforscht. Nach seinem Studium der Humanbiologie promovierte Sander Bekeschus im Bereich Immunologie an der Universität Greifswald. Im Jahr 2021 erhielt er den „Early Career Award“ der International Society for Plasma Medicine (ISPM) und den „Young Investigator Award“ der Society for Free Radical Research International (SFRR-I). Er ist zudem Vorstandsmitglied des Nationalen Zentrums für Plasmamedizin e.V. (NZPM).
Nach der Berufung von Prof. Dr. Thomas von Woedtke auf die weltweit erste Professur für Plasmamedizin an der Universitätsmedizin Greifswald im Jahre 2011 ist dies nun die zweite Professur auf diesem Gebiet. Damit wird die herausragende Stellung von Mecklenburg-Vorpommern auf diesem Forschungsfeld deutlich manifestiert.