EU-Förderung für ukrainische Philosophin an der Universität Paderborn
Prof. Dr. Kateryna Karpenko erforscht Umweltfolgen durch den Krieg in der Ukraine
Der russische Krieg gegen die Ukraine hat zahlreiche Folgen für das osteuropäische Land – auch für dessen Umwelt. Die ukrainische Philosophin Prof. Dr. Kateryna Karpenko, Leiterin des Departments für Philosophie an der Kharkiv University in der Ukraine, untersucht in einem neuen Forschungsprojekt an der Universität Paderborn den sogenannten Ökozid in der Ukraine, also die maßgebliche Schädigung oder Zerstörung des Ökosystems. Die Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt das Vorhaben mit einem Stipendium aus der EU-Förderinitiative „Marie Skłodowska-Curie Actions for Ukraine (MSCA4Ukraine)“. Die Laufzeit beträgt 12 Monate. Mit dem Programm soll ukrainischen Wissenschaftlern die Fortführung ihrer Arbeit an einer von ihnen gewählten Einrichtung innerhalb der EU oder einem Horizon Europe-assoziierten Staat ermöglicht werden.
Neben Ihrer Funktion als Leiterin des Philosophischen Departments ist Prof. Karpenko Direktorin des „Center for Gender Studies“ der Kharkiv National Medical University in der Ukraine. An der Universität Paderborn arbeitet sie nun am „Center for the History of Women philosophers and Scientists“ (HWPS) sowie als Gastprofessorin am Institut für Philosophie. Durch das Stipendium sieht Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn, eine große Bereicherung für die Universität sowie eine Chance für den internationalen Austausch: „Prof. Dr. Kateryna Karpenko leistet mit ihrer Forschung einen wichtigen Beitrag zur Untersuchung der enormen Schädigung des Ökosystems in der Ukraine durch den Angriffskrieg Russlands.“
Ziel des aktuellen Projekts Karpenkos mit dem Titel „Women Philosophers and Scientists: Ecofeminism against Ecocide during and after the war” ist die Erforschung des Ökozids während und nach dem Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die Wissenschaftlerin befasst sich dabei multidisziplinär mit dem intellektuellen Schaffen ökofeministischer Denkerinnen (u. a. Philosophinnen, Soziologinnen, Historikerinnen). Außerdem untersucht sie die ökofeministische Ethik der Gerechtigkeit und Fürsorge, die die Grundlagen für die Analyse der Umweltfolgen des Krieges bilden.
Forschungsaufenthalt setzt langjährige Zusammenarbeit fort
Der Forschungsaufenthalt der Philosophin in Paderborn beruht auf einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem HWPS und dessen Leiterin Prof. Dr. Ruth Hagengruber. So nahm Karpenko bereits mehrfach an Symposien des Centers teil und gastierte im Wintersemester 2015/16 als DAAD Visiting Scholar in dem am Lehrstuhl angegliederten Lehr- und Forschungsbereich „EcoTechGender“. Dieser setzt sich mit ökonomischen und technischen Themen und ihrer Auswirkung auf die Geschlechter auseinander. „Ich freue mich sehr, dass Prof. Dr. Kateryna Karpenko ihre Forschung mithilfe des Stipendiums fortsetzen kann und wir die erfolgreiche Zusammenarbeit damit weiter ausbauen“, so Hagengruber, die die Förderinitiative MSCA4Ukraine intensiv unterstützt hat.
Die Förderinitiative „MSCA4Ukraine“
Als Teil ihrer Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Europäische Union (EU) das Stipendienprogramm MSCA4Ukraine ins Leben gerufen. Das mit 25 Millionen Euro geförderte Programm will es ukrainischen Wissenschaftlern ermöglichen, ihre Forschung fortzusetzen und dient der Stärkung ukrainischer Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie deren Zusammenarbeit und Austausch mit der internationalen Forschungsgemeinschaft.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ruth Hagengruber, Leiterin Center for the History of Women Philosophers and Scientists der Universität Paderborn, Fon: +49 5251 60-2309, E-Mail: ruth.hagengruber@upb.de
Weitere Informationen:
http://www.upb.de