Die Parkinson-Forschung braucht private Spenden
Am Donnerstagabend berichteten Medien über die mutmaßliche Veruntreuung von Spendengeldern durch den ehemaligen Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V. (dPV), die größte Patientenvereinigung für Parkinson-Betroffene.
Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG e. V.; https://www.parkinson-gesellschaft.de) und die von ihr gegründete Parkinson Stiftung (https://www.parkinsonstiftung.de) weisen darauf hin, dass es keine administrativen oder wirtschaftlichen Verbindungen zur Deutschen Parkinson Vereinigung gibt. „Wir begrüßen aber ausdrücklich den klaren Willen der aktuellen Geschäftsführung der dPV und deren aktiven Beitrag zur Aufklärung der Vorgänge“, so Prof. Dr. med. Joseph Claßen, Leipzig, Erster Vorsitzender der DPG. Die Aufgabe der Unterstützung von Patientinnen und Patienten durch schlagkräftige Organisationen ist nach wie vor von großer Bedeutung. DPG sowie die Parkinson Stiftung widmen sich in erster Linie der Forschungsförderung.
Spenden und Nachlässe füllen eine Lücke in der Parkinson-Forschung
„Es wäre ein großer Rückschlag, sollten die für die Parkinson-Forschung so wichtigen Spenden und Nachlässe aufgrund des aktuellen Falles ausbleiben“, betont Prof. Dr. med. Jens Volkmann, Würzburg, Erster Vorsitzender der Parkinson Stiftung. Allein in Deutschland sind bis zu 400.000 Menschen von der Parkinson-Erkrankung betroffen. Sie ist nach der Alzheimer-Krankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Bei einem Teil der Patienten und Patientinnen tritt sie bereits ab dem vierten Lebensjahrzehnt auf, am häufigsten aber bei älteren Menschen ab der sechsten Lebensdekade. Obwohl die Krankheit vor mehr als 100 Jahren beschrieben wurde, sind Ursachen und Entstehung noch nicht ausreichend aufgeklärt, ebenso fehlen erfolgreiche Verfahren, um den Krankheitsprozess zu stoppen oder umzukehren.
Viele gemeinnützige Organisationen in Deutschland – darunter auch die DPG e. V. und die Parkinson-Stiftung – sind auf Spenden und Nachlässe zur Forschungsförderung dringend angewiesen. Die bis heute nicht heilbare und nur ungenügend behandelbare Parkinson-Krankheit wird seit Jahren intensiv erforscht. Deutschland ist eines der führenden Länder in der Parkinson-Forschung. Bahnbrechende Erkenntnisse zur Entstehung der Krankheit dienen als Ansätze für neue Therapien. Öffentliche Mittel für diese Grundlagenforschung und translationale Forschung reichen jedoch nicht aus, um diese Ansätze schnell weiterzuentwickeln. Finanzierungslücken können nur durch private Zuwendungen gedeckt werden. Ohne diese philanthropisch motivierte Finanzierungsquelle würde die Parkinson-Forschung um Jahre zurückgeworfen werden.
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