European XFEL feiert Richtfest des Besucher:innenzentrums Lighthouse
Gemeinsam mit hochrangingen Gästen aus der Politik hat European XFEL heute das Richtfest des neuen Besucher:innenzentrums Lighthouse gefeiert. Das zweistöckige Gebäude bietet Platz für eine 350 m2 große Ausstellung, 200 m2 Sonderausstellungsfläche, zwei Schüler:innenlabors und Räume für Konferenzen und Veranstaltungen. Der Name Lighthouse geht auf Vorschläge der Belegschaft zurück.
Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien, die Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, der für Großforschungseinrichtungen im BMBF zuständige Abteilungsleiter Stefan Müller und die Bürgermeisterin von Schenefeld Christiane Küchenhof feierten den Meilenstein gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von European XFEL.
Ministerin Karin Prien: „Mit dem Namen Lighthouse für das neue Besucherzentrum lassen sich der Weg und die Ziele, die wir uns für dieses Projekt vorgenommen haben, hervorragend verbinden. Hier zeigen wir, was diese Forschungseinrichtung und die hier forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten und wie die Spitzenforschung am European XFEL die grundlegendsten Erkenntnisse noch revolutionieren kann. Gerade das Lernen in den Schülerlaboren kann Schülerinnen und Schülern vermitteln, wie faszinierend Forschung und Naturwissenschaften sind. Deshalb unterstützen wir als Land Schleswig-Holstein das Lighthouse mit rund zwei Millionen Euro und einer Lehrkraftstelle.“
Stefan Müller, Leiter der Abteilung Zukunftsvorsorge, Forschung für Grundlagen und nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): „Mit dem Lighthouse entsteht ein wortwörtlicher Leuchtturm des wissenschaftlichen Informationstransfers für den gesamten norddeutschen Raum. Die Forschung am European XFEL wird hier künftig zentral kommuniziert und hat dabei zwei Zielrichtungen: zum einen die erwarteten Besucher für die Ausstellungen, mit Schülern und Gästen aus der Region und der Welt. Und zweitens auch die Wissenschaftscommunity, mit den Gesellschaftern und mit den Mitarbeitenden. Wir wünschen European XFEL dabei jederzeit viel Strahlkraft und den nötigen Weitblick für einen klaren Kurs in herausfordernden Zeiten.“
Senatorin Katharina Fegebank: „European XFEL ist ein Leuchtturm in der Wissenschaftsmetropole Hamburg, gemeinsam mit DESY und der Universität Hamburg hier in der Science City Hamburg Bahrenfeld. Mit dem neuen Besucherzentrum Lighthouse wird das enorme Potenzial dieses einmaligen Wissenschaftsstandortes von Weltrang nun einer größeren Öffentlichkeit zugänglich und erfahrbar gemacht. Ein solcher Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist heute wichtiger denn je. Indem wir Wissenschaft in die Mitte unserer Gesellschaft bringen, wecken wir Neugier und Lust an Innovation. Und das sind die Grundlagen für wissenschaftliche Exzellenz und internationale Wettbewerbsfähigkeit.“
Bürgermeisterin Christiane Küchenhof: „Mit dem Lighthouse wird die Strahlkraft des European XFEL weit über die Stadtgrenzen Schenefelds noch sichtbarer. Das ist nicht nur für mich wieder ein Grund mehr stolz und dankbar zu sein, dass unsere kleine Stadt ein großer Wissenschaftsstandort ist.“
David Bücker, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter der DBCO-Group, die das Gebäude entworfen hat, sagte: „Mit dem Lighthouse wollen wir einen Ort der Wissenschaftskommunikation schaffen, der Besucherinnen und Besucher in freundlicher Atmosphäre auf dem Campus willkommen heißt. Das Licht wird in das Lighthouse durch eine Vorhang-Fassade fallen, die aus über 300 Lamellen besteht. Mit ihrer vielfach geknickten Struktur ist die Fassade von einem der Forschungsthemen, der Diffraktion, inspiriert. Die Lamellen sind aus wiederverwertbarem Aluminium hergestellt und können – wie auch das Tragwerk – vollständig wieder zurückgebaut werden.“
Nicole Elleuche: „Das Richtfest des Besucher:innenzentrums ist ein Meilenstein eines lang erwarteten Projekts. Mit dem neuen Zentrum erhalten Schülerinnen und Schüler, die breite Öffentlichkeit und unsere Gäste einen neuen Anlaufpunkt. Wir freuen uns sehr, unser Angebot für Schulen bald deutlich ausbauen und mehr Besucherinnen und Besuchern als bisher einen Einblick in unsere internationale Forschungseinrichtung geben zu können.“
Die Ausstellung, in deren Zentrum ein Modell der Röntgenlaseranlage steht, wird die Forschungseinrichtung mit interaktiven Exponaten für die Öffentlichkeit erlebbar machen und Anwendungen für die Forschungsergebnisse erklären. Räume für Virtual-Reality und Filmvorführungen sind ebenfalls vorgesehen.
In den Labors werden Schülerinnen und Schüler mit Bezug zum Lehrplan und zu Arbeitsfeldern von European XFEL in Physik und Biochemie experimentieren können. Die Baukosten für das Besucher:innenzentrum liegen bei 15 Millionen Euro. Das Bundesland Schleswig-Holstein beteiligt sich mit 2 Millionen Euro und einer Lehrkraftstelle für das Schüler:innenlabor. Die übrigen Kosten werden von European XFEL-Partnerländern entsprechend ihren Anteilen getragen, auf Deutschland entfallen dabei entsprechend seinem Anteil von 58 Prozent 7,5 Millionen Euro. Die Eröffnung des Besucher:innenzentrums ist für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.
Über European XFEL
European XFEL ist eine internationale Forschungsanlage der Superlative in der Metropolregion Hamburg: 27 000 Röntgenlaserblitze pro Sekunde und eine Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die besten Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art, eröffnen völlig neue Forschungsmöglichkeiten. Forschergruppen aus aller Welt können an dem europäischen Röntgenlaser atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, dreidimensionale Aufnahmen im Nanokosmos machen, chemische Reaktionen filmen und Vorgänge wie die im Inneren von Planeten untersuchen. European XFEL ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die eng mit dem Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Sie beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im September 2017 hat die Anlage den Nutzerbetrieb aufgenommen. Derzeit beteiligen sich zwölf Länder: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, Ungarn und das vereinigte Königreich. Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein) trägt 58 Prozent der Kosten für die neue Einrichtung, Russland 27 Prozent. Die anderen Partnerländer sind mit ein bis drei Prozent beteiligt. Mehr Informationen unter www.xfel.eu/de.
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