Lernzentrum Mathematik: Clausthaler Modell beispielgebend
An der Harzer Universität werden die Studierenden in den technischen Fächern vorbildlich bei der Bewältigung der Herausforderung Mathematik begleitet. Der Wissenschaftsrat würdigt diesen Ansatz.
Überall in unserer hoch technisierten Gesellschaft sind mathematische Kompetenzen erforderlich, umso mehr in Zeiten der digitalen Transformation und Künstlichen Intelligenz. Andererseits stellt die Mathematik, die bei einem Studium in den MINT-Fächern und den Wirtschaftswissenschaften integraler Bestandteil ist, für zahlreiche Studierende eine große Herausforderung dar. An der Technischen Universität Clausthal wird didaktisch sehr viel getan, damit diese vermeintliche Hürde gar nicht erst zu einem Problem wird. Vor einem Jahr ist das Lernzentrum Mathematik hinzugekommen. Dieses Modell hat der Wissenschaftsrat in seinen aktuellen Empfehlungen vom Juli 2023 als „einen zentralen Schlüssel zur Verbesserung des Studienerfolgs“ gewürdigt.
Der Wissenschaftsrat rät allen Hochschulen, ihre Studierenden im Bereich Mathematik intensiver zu unterstützen. Das Gremium, das Bund und Länder seit Jahrzehnten bei der Weiterentwicklung des Hochschulsystems berät, empfiehlt die Einrichtung von Mathematik-Lernzentren als multifunktionale Anlaufstellen. Diese Anlaufstellen sollten nicht nur beim Übergang von der Schule zur Hochschule, sondern während des gesamten Studiums individuelle, nachfrageorientierte Unterstützung anbieten. Und der Wissenschaftsrat betont ausdrücklich die Breite des Ansatzes: „Das Angebot sollte für alle Studierenden zugänglich sein, für die Mathematik Bestandteil ihres Studiums ist.“
Als die TU Clausthal im vergangenen Sommer ihr Lernzentrum Mathematik in Betrieb genommen hat, war Prof. Olaf Ippisch eine treibende Kraft des Projektes: „Unser Lernzentrum wird von den Studierenden vom ersten Semester bis hin zu Promovierenden hervorragend angenommen. Es bildet neben dem kontinuierlich optimierten Mathematikvorkurs eine tragende Säule bei der verbesserten Unterstützung von Studierenden in der mathematischen Grundausbildung, die sich bereits in einer Erhöhung der Bestehensquoten in den mathematischen Grundvorlesungen bemerkbar macht.“ Gleichzeitig ist die TU Clausthal Gründungsmitglied des LemMa-Netzwerks, welches Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vernetzt, die zum Thema Lernzentren forschen, und Unterstützung beim Aufbau neuer Lernzentren bietet.
Das Clausthaler Lernzentrum ergänzt die angebotenen Übungen und Tutorien. „Sämtliche Maßnahmen sind wissenschaftlich begleitet, um deren Wirksamkeit auch faktisch belegen und kontinuierlich verbessern zu können“, erläutert Mathematik-Didaktiker Dr. Jörg Kortemeyer. Das Lernzentrum bietet neben 16 Einzelarbeitsplätzen verschiedene Gruppenräume. Es verfügt über moderne digitale Technik und ist werktags von 8 bis 19 Uhr geöffnet. An vier Tagen pro Woche stehen Tutorinnen und Tutoren für Fragen zur Verfügung. Die Studierenden sind mit dem Angebot sehr zufrieden: „Für uns bietet das Lernzentrum eine unmittelbare Hilfe durch Tutoren sowie einen ruhigen Ort zur Arbeit als Gruppe, der gut technisch ausgestattet ist.“
Wer an der TU Clausthal studiert, kann sich bester Betreuung im Bereich Mathematik sicher sein. Noch bis zum 15. Oktober können sich Interessierte für die 18 Bachelorstudiengänge, darunter auch Wirtschaft-/Technomathematik, bewerben und einschreiben.