Kreislaufwirtschaft für die ländliche Entwicklung
Von Jakobstad in Finnland über den Harz bis nach Aragon in Spanien – ein vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragtes Forschungsprojekt zeigt an Fallbeispielen in Deutschland und Europa, wie sich Ansätze der Kreislaufwirtschaft in ländlichen Regionen umsetzen und stärker verbreiten lassen. Heute und morgen diskutieren rund 100 Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Berlin die Studie und Ansatzpunkte für die Regionalpolitik.
Von Jakobstad in Finnland über den Harz bis nach Aragon in Spanien – ein vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragtes Forschungsprojekt zeigt an Fallbeispielen in Deutschland und Europa, wie sich Ansätze der Kreislaufwirtschaft in ländlichen Regionen umsetzen und stärker verbreiten lassen. Heute und morgen diskutieren rund 100 Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Berlin die Studie und Ansatzpunkte für die Regionalpolitik.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Kreislaufwirtschaft setzt auf Recycling und Weiternutzung statt Wegwerfen, auf nachwachsende Rohstoffe und einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Für viele Regionen in Europa bieten solche Ansätze die Möglichkeit, ihre Wirtschaftsstruktur breiter aufzustellen, mehr Wertschöpfung zu erzielen, Arbeitsplätze in innovativen Bereichen zu schaffen und dabei Umwelt und Klima zu schonen. Die Beispiele der Vorreiter-Regionen zeigen, was schon jetzt möglich ist. Im nächsten Jahr werden wir ein neues Projekt starten, mit dem wir regionale Ansätze der Kreislaufwirtschaft in Modellregionen fördern."
Da Ansätze der Kreislaufwirtschaft bisher meist in Städten umgesetzt werden und sich auf einzelne Sektoren beziehen, untersuchte das Vorhaben gezielt ländliche Regionen und themenübergreifende Strategien in Deutschland und Europa. Die Provinz Friesland in den Niederlanden hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 zu einer führenden Region für Kreislaufwirtschaft in Europa zu werden. Im Fokus stehen nachhaltige Lösungen in den Bereichen Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Bauen, Industrie und Tourismus. Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol in Italien legt einen Schwerpunkt auf Innovationen in der Baubranche und bei der Bioökonomie. In der Region Jakobstad in Finnland unterstützt die regionale Entwicklungsagentur Unternehmen bei der Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle.
Auch in Deutschland haben sich bereits Regionen auf den Weg gemacht: Im Rheinischen Revier treibt eine beim Landkreis angesiedelte Koordinierungsstelle die Gestaltung einer Modellregion für Bioökonomie voran. Im Harz gründeten Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein Recyclingcluster für Metalle. Das Netz-Werk Mittweida in Mittelsachsen bereitet alte Möbel für einen neuen Lebenszyklus auf. In Ostsachsen steht die Entwicklung innovativer Naturfaserverbundwerkstoffe im Fokus und die Region Ostwestfalen-Lippe setzt auf die Förderung des zirkulären Bauens sowie auf Bildung in Kitas und Schulen.
Um Ansätze der Kreislaufwirtschaft zu fördern, empfehlen die Forschenden, sektorenübergreifende Strategien zu entwickeln, die beispielsweise die Industrie, den Tourismus, den Bildungssektor und die Land- und Forstwirtschaft einbeziehen. Landkreise, Planungsverbände und andere Akteure der Regionalentwicklung sollten bei den Projekten eine herausgehobene Rolle einnehmen. Sie sollten Vorhaben initiieren, Netzwerke aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Kammern und Initiativen der Zivilgesellschaft bilden, beraten und organisatorisch unterstützen.
Die Prognos AG und das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) haben das Forschungsvorhaben „Potenziale der Kreislaufwirtschaft für die ländliche Entwicklung in Deutschland und Europa“ zwischen 2021 und 2023 für das BMWSB und das BBSR realisiert. Die Abschlusspublikation des Projekts und Steckbriefe der untersuchten Fallbeispiele finden Sie unter:
www.region-gestalten.bund.de/Region/DE/vorhaben/kreislaufwirtschaft/_node.html
Kontakt:
Christian Schlag
Stab Direktor und Professor
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Deichmanns Aue 31–37
53179 Bonn
Telefon: +49 228 99 401-1484
christian.schlag@bbr.bund.de
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.