Universität Witten/Herdecke eröffnet psychotherapeutische Ambulanz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Der Bedarf an Therapieplätzen ist nach der Corona-Pandemie weiter gestiegen.
Das Zentrum für psychische Gesundheit und Psychotherapie (ZPP) der Universität Witten/Herdecke (UW/H) eröffnet eine Psychotherapieambulanz, in der Kinder und Jugendliche Hilfe bei psychischen Problemen finden. „Wir behandeln die ganze Bandbreite psychischer Störungen, zum Beispiel ADHS, Depressionen oder Angststörungen. Unsere Mitarbeiter:innen sind speziell für die Bedarfe jüngerer Patient:innen ausgebildet“, erklärt Sarah Schwark, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und stellvertretende Leiterin der Ambulanz. Für Witten und Umgebung bedeutet das, dass die psychotherapeutische Versorgung Heranwachsender kurz- und langfristig deutlich verbessert wird.
Im ZPP bieten psychologische Psychotherapeut:innen unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrike Willutzki bereits seit 2016 im Wittener FEZ (Alfred-Herrhausen-Str. 44) Psychotherapie für Erwachsene sowie Coachings in schwierigen Lebenslagen an. „Wir freuen uns sehr, dass wir das Angebot endlich um Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche und ihre Familien ergänzen können“, so Ulrike Willutzki. Dadurch, dass das ZPP die psychotherapeutische Behandlung von Patient:innen und die Psychotherapieforschung miteinander verknüpft, werden die therapeutischen Ansätze kontinuierlich überprüft und verbessert.
Junge Menschen und Erwachsene haben psychisch gleichermaßen unter der Corona-Pandemie gelitten
In den vergangenen Jahren und gerade nach den Belastungen durch die Corona-Pandemie ist der Bedarf an Therapieplätzen deutlich gestiegen. „Wir sehen, dass gerade Kinder und Jugendliche in der Corona-Zeit in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt worden sind“, erklärt Sarah Schwark. Corona sei für alle anstrengend gewesen, aber insbesondere Kinder hätten unter der häuslichen Isolation gelitten und soziale oder schulische Probleme entwickelt. Für Jugendliche seien soziale Kontakte in der Phase der Orientierung auf ein zukünftiges Leben besonders wichtig; daher war der Lockdown für ihre Identitätsentwicklung und in der notwendigen Loslösung von den Eltern ein deutliches Hindernis. „Corona hat ganz generell psychische Störungen wie Angststörungen und Depressionen verstärkt und in der Ausprägung verschlimmert – bei jungen Menschen und Erwachsenen gleichermaßen“, beschreibt Sarah Schwark.
Suche nach Therapieplätzen ist meist mit langen Wartezeiten verbunden
Auf schnelle Hilfe hoffen Familien jedoch meist vergeblich. Die Suche nach einem Therapieplatz ist oft kompliziert und mit langen Wartezeiten verbunden. Dabei sei es wichtig, Betroffenen schnellstmöglich zu helfen. „Wenn wir psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter frühzeitig erkennen und behandeln, können wir damit auch psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter vorbeugen. Es geht also auch um Prävention und darum, jungen Menschen langfristig ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen“, erläutert Ulrike Willutzki. „Umso mehr freuen wir uns darüber, zukünftig hoffentlich vielen Familien in Witten und Umgebung helfen zu können.“
Kontakt zur Ambulanz ab sofort unter 02302-926 7522, Telefonsprechzeiten: dienstags von 14.00 bis 15.30 Uhr, und donnerstags von 12 bis 13 Uhr.
Weitere Informationen: Weitere Informationen finden Sie auf der Website unter: uni-wh.de/zpp-kinder-jugendliche
Ansprechpartner Presseteam: Kay Gropp | Kay.Gropp@uni-wh.de | 02302 926-805
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