AFNET/EHRA Konsensuskonferenz: Internationale Expert:innen diskutieren Ideen zur besseren Behandlung von Vorhofflimmern
Am 12. und 13. September treffen sich internationale Spezialist:innen für Vorhofflimmern in Münster, um an der 9. AFNET/EHRA Konsensuskonferenz teilzunehmen. „Längeres und besseres Leben für Menschen mit Vorhofflimmern“ lautet das Motto der zweitägigen Expert:innenkonferenz, die alle zwei Jahre gemeinsam vom Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET) und der European Heart Rhythm Association (EHRA) veranstaltet wird.
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und ein wachsendes Gesundheitsproblem in einer alternden Gesellschaft. Etliche Millionen Menschen in Europa und weltweit sind davon betroffen.
AFNET Vorstand Prof Paulus Kirchhof, Hamburg, aus dem vierköpfigen Leitungsgremium der Konferenz erklärt den Hintergrund der Tagung: „Trotz besserer Behandlungsmöglichkeiten erleiden Patient:innen mit Vorhofflimmern immer noch Schlaganfälle und Herzschwäche und sterben vorzeitig. Es gibt verschiedene Ansätze, um die Behandlung von Vorhofflimmern zu verbessern. Wir wollen diese Ansätze zusammenbringen. Die AFNET/EHRA Konsensuskonferenz bietet ein hochrangiges Expert:innenforum, um neue Fortschritte in der Diagnose und Therapie von Vorhofflimmern zu diskutieren.“
Die teilnehmenden Wissenschaftler:innen werden folgende Themen diskutieren:
• neue Ergebnisse zum Vorhofflimmer-Screening,
• Therapiemöglichkeiten bei selten und kurz auftretenden Vorhofrhythmusstörungen, die beispielsweise von einem implantierten Schrittmacher oder einer Smartwatch aufgezeichnet werden,
• die Rolle einer frühzeitigen rhythmuserhaltenden Behandlung,
• neue Daten zum Zusammenspiel von Begleiterkrankungen und Vorhofflimmern und der Behandlung des Vorhofflimmerns,
• innovative Technologien zur Detektion und Behandlung von Vorhofflimmern,
• die Bedeutung von Schrittmachern und anderen implantierbaren Geräten in der Behandlung von Vorhofflimmern und Herzschwäche
• sowie aktuelle Ergebnisse der wichtigsten Kongresse des Jahres 2023.
Die Teilnehmer:innen der 9. AFNET/EHRA Konsensuskonferenz kommen aus Europa sowie USA, Kanada und Australien. Die wissenschaftliche Leitung der Tagung besteht aus vier Kardiolog:innen: Prof. Andreas Goette, Paderborn, und Prof. Paulus Kirchhof, Hamburg, beide vom AFNET, sowie Prof. Helmut Pürerfellner, Linz, Österreich, und Prof. Isabelle van Gelder, Groningen, Niederlande, von Seiten der EHRA.
Dies ist bereits die neunte Tagung dieser Art. Seit 2007 organisieren AFNET und EHRA alle zwei Jahre gemeinsame Konferenzen, in denen internationale Fachleute ihr Wissen bündeln. Nach ausführlichen Diskussionen veröffentlichen die Wissenschaftler:innen ihre Ergebnisse in einem Konsensusbericht.
Prof. Goette fasst das Ziel der Expert:innen zusammen: „Während der Konferenz werden wir gemeinsam Empfehlungen für eine bessere Behandlung von Vorhofflimmern entwickeln und diese anschließend in einem Positionspapier formulieren. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse in die zukünftigen Behandlungsleitlinien einfließen, die die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) im nächsten Jahr verabschieden wird.“
Die Konferenz wird vom AFNET, das 2023 sein 20jähriges Bestehen feiert, und der EHRA gemeinsam finanziert und erhält zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Forschungskonsortium MAESTRIA, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 von der Europäischen Union (EU) gefördert wird (Fördernummer 965286).
Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)
Das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET) ist ein interdisziplinäres Forschungsnetz, in dem Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen aus Kliniken und Praxen deutschlandweit zusammenarbeiten. Ziel des Netzwerks ist es, die Behandlung und Versorgung von Patient:innen mit Vorhofflimmern in Deutschland, Europa und weltweit durch koordinierte Forschung zu verbessern. Dazu führt das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. wissenschaftsinitiierte, nicht-kommerzielle, klinische Studien (investigator initiated trials = IIT), Register auf nationaler und internationaler Ebene sowie translationale Forschungsprojekte durch. Der Verein ist aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenznetz Vorhofflimmern hervorgegangen. Seit Januar 2015 werden einzelne Projekte und Infrastrukturen des AFNET vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) sowie einige Projekte aus EU-Forschungsmitteln gefördert. Das AFNET verfügt über langjährige Erfahrung in der Behandlung von Vorhofflimmern, unterstützt aber auch Forschungsarbeiten in anderen Bereichen, die für die kardiovaskuläre Versorgung relevant sind. Die Erkenntnisse aus der mittlerweile 20jährigen klinischen und translationalen Forschung des Forschungsnetzes haben das Leben von Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessert und Behandlungsleitlinien beeinflusst.
Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)
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