Konferenz in Kapstadt nimmt Zukunft der afrikanischen Universitäten in den Blick
Unter dem Titel “Negotiating the Fabric of the African University” veranstalten zwei Professoren der Universität Bonn gemeinsam mit Forschenden der University of the Western Cape (UWC), University of Cape Town (UCT) und Stellenbosch University (SU) vom 12. Bis 14. September 2023 in Kapstadt, Südafrika, eine internationale Konferenz zur Struktur und Zukunft afrikanischer Universitäten.
Ein "globales" Modell prägt derzeit unsere Vorstellung von Universitäten im 21. Jahrhundert. Dieser Prototyp reagiert auf internationale Trends im politischen Diskurs und in der Praxis, darunter die Einführung von Initiativen zur Förderung von Forschungsexzellenz, Rankings, marktorientierten Finanzierungsmodellen, sowie Herausforderungen des Klimawandels und anderer Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Darüber hinaus wächst die Sorge um Qualität, Diversität, Entkolonialisierung und weitere emanzipatorische Agenden. Vor diesem Hintergrund sehen sich afrikanische Universitäten mit existenziellen Herausforderungen auf regionaler und nationaler Ebene konfrontiert. Sie verhandeln ihre zukünftige Struktur im Spannungsfeld zwischen dem Streben nach Exzellenz und schwierigen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen.
Vor diesem Hintergrund veranstalten Prof. Dr. Patrício Langa (University of the Western Cape, Südafrika & DAAD-Gastprofessor an der Universität Bonn) und Prof. Dr. David Kaldewey (Forum Internationale Wissenschaft, Universität Bonn) die zweite internationale Konferenz zum Thema "Negotiating the Fabric of the African University”, die vom 12. bis 14. September 2023 an der University of the Western Cape (UWC), der University of Cape Town (UCT) und der University of Stellenbosch (SU) stattfinden wird. Das Programm baut auf einer ersten Konferenz auf, die in Maputo, Mosambik, stattfand und ebenfalls an drei Standorten organisiert wurde, nämlich an der Eduardo Mondlane University, der Joaquim Chissano University und der Pedagogical University of Maputo.
Beide Konferenzen wurden von der VolkswagenStiftung finanziert und bringen ausgewählte Wissenschaftler aus verschiedenen geo-epistemologischen Standorten und Traditionen zusammen. Sie bieten eine einzigartige Gelegenheit zum akademischen und interkulturellen Austausch und reflektieren zugleich aktuelle Entwicklungen der Hochschulforschung und Hochschulpolitik im globalen Kontext. So soll das das soziologische Verständnis der Universität als einheitliches kulturelles Referenzsystem hinterfragt und neu kalibriert werden: Was sind die Besonderheiten afrikanischer Universitäten, und wie reagieren sie auf den Druck zur globalen Standardisierung? Was sind die neuen Formen und Strukturen, mit denen sich Universitäten in Afrika in den nächsten Jahrzehnten positionieren werden?
Die Konferenz ist ein Beispiel für die vielfältigen Kooperationen der Universität Bonn im Bereich der Hochschulforschung. Sie trägt zum Aufbau von Kooperationsnetzwerken mit ausgewählten Universitäten in Subsahara-Afrika bei. Außerdem weist sie bereits auf die diesjährigen International Days der Universität am 19. Und 20. Oktober 2023 hin, das Partnerland Ghana in den Fokus nehmen. Zu der zweitägigen Veranstaltung lädt das Prorektorat für Internationales Studierende, Promovierende, Postdocs, Forschende und Interessierte zu Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen über internationale Themen ein.
Weitere Informationen und Livestreaming-Links zu den öffentlichen Keynotes:
https://www.fiw.uni-bonn.de/negotiating-the-fabric-of-the-african-university
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. David Kaldewey
Professur für Wissenschaftsforschung und Politik
Forum Internationale Wissenschaft
Universität Bonn
E-Mail: kaldewey@uni-bonn.de
Weitere Informationen:
https://www.fiw.uni-bonn.de/negotiating-the-fabric-of-the-african-university