ZBW startet Konsortium zur Förderung von wissenschaftsgeleiteten Open-Access-Zeitschriften in der Wirtschaftsforschung
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ruft ein Konsortium ins Leben, um wissenschaftsgeleitete Diamant Open-Access-Zeitschriften in den Wirtschaftswissenschaften nachhaltig und stabil zu fördern. Mit der Unterstützung von Drittmitteln des BMBF wird das auf drei Jahre angelegte Projekt „OLEcon Konsort“ den Bereich des wissenschaftsgeleiteten Publizierens professionalisieren und die Verbreitung von Forschungsergebnissen in diesem Feld verbessern.
Wissenschaftsgeleiteter Diamant Open Access bezeichnet eine Form des wissenschaftlichen Publizierens, bei der die wissenschaftlichen Herausgeber:innen und nicht kommerzielle Verlage die Rechte an Fachzeitschriften innehaben. Zudem ist die Veröffentlichung in solchen Zeitschriften ebenso wie der Zugang kostenfrei möglich. Die Publikationskosten werden stattdessen durch ein Finanzierungskonsortium von wissenschaftlichen Bibliotheken getragen. Das Konzept gilt als innovativ und sinnvoll, da es die barrierefreie Zugänglichkeit der Forschung verbessert.
Wissenschaftsgeleiteter Diamant Open Access ist jedoch noch kein Mainstream. Die Herausforderung besteht demnach darin, dieses Modell zunächst zu etablieren und danach stabil und nachhaltig zu pflegen.
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft geht diese Herausforderung nun proaktiv an und ruft ein Konsortium ins Leben, das sich darauf konzentriert, gemeinsam wissenschaftsgeleitete Diamant Open-Access-Zeitschriften für die Wirtschaftswissenschaften zu finanzieren. Das Projekt „OLEcon Konsort“ ist Teil der Open Library Economics (OLEcon) und wird finanziert vom BMBF, läuft für eine Dauer von drei Jahren und zielt darauf ab, das Thema „Scholar-led Publishing“ in den Wirtschaftswissenschaften zu professionalisieren.
Thorsten Meyer, Bibliotheksdirektor der ZBW: „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Bereich von Bibliothekskonsortien sowie dem positiven Feedback beim Start der Open Library Economics sind wir überzeugt, dass der Aufbau eines stabilen und zuverlässigen Konsortiums hier den logischen nächsten Schritt in der Förderung einer offenen und transparenten wissenschaftlichen Kommunikation in der Wirtschaftsforschung markiert. Das Konsortium stellt einen Meilenstein in der weiteren Entwicklung dieses wichtigen Publikationsmodells dar.“
Das Konsortium „OLEcon Konsort“ arbeitet mit verschiedenen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um die besten Praktiken für das Scholar-Led Publishing zu entwickeln und umzusetzen.
Im Rahmen des Projekts soll zum einen die Bibliothekscommunity über verschiedene Veranstaltungen und Informationsmaterialien für die finanzielle Unterstützung gewonnen werden, zum anderen geht es auch um die aktive Einbindung der Forschungscommunity - diese spielen als Herausgeber:innen, als Mitglied in Editorial Boards sowie als Autor:innen eine aktive Rolle bei ihren Zeitschriften und sind damit wichtige Stakeholder für den Ausbau der Finanzierung im Rahmen eines konsortialen Modells.
Weiterführende Informationen:
Open Library Economics: https://olecon.zbw.eu
Über die ZBW:
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2022 wurden mehr als 14 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 250.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 11 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Informationsinfrastruktur. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Informationswissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts.
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Weitere Informationen:
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