BMBF-Konferenz: Humane Embryonen in der medizinischen Forschung: Tabu? Vertretbar? Chance?
Die Forschung an frühen Embryonen und Zellstrukturen aus dem Labor bietet neue Perspektiven für Gesundheitsforschung und Medizin. Gleichzeitig stellen sich ethische und rechtliche Fragen. Eine vom BMBF ausgerichtete Fachkonferenz, die am 9. und 10. Oktober in Berlin stattfindet, dient kritischer Reflexion und Debatte.
„Humane Embryonen in der medizinischen Forschung: Tabu? Vertretbar? Chance?“ – dieses forschungspolitisch hoch relevante und zugleich gesellschaftlich sehr sensible Thema steht im Mittelpunkt einer zweitägigen Fachkonferenz, zu der das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 9. und 10. Oktober nach Berlin einlädt. An der Konferenz werden Forschende aus dem In- und Ausland sowie unterschiedlichen Disziplinen teilnehmen: Medizin, Biologie, Ethik, Theologie und Rechtswissenschaften.
BMBF-Fachkonferenz bietet Raum für Reflexion und Debatte
In der medizinischen Forschung gelten embryonale Stammzellen und die aus ihnen gewonnenen Zelllinien als Hoffnungsträger – die Wissenschaft verspricht sich von ihnen wichtige Erkenntnisse zur Entstehung von Krankheiten und ihrer Behandlung. Forschenden in Deutschland sind hier aber enge Grenzen gesetzt: Die Forschung mit humanen Embryonen ist nach dem seit 1990 geltenden Embryonenschutzgesetz (ESchG) grundsätzlich verboten und die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen nur in den engen Grenzen des Stammzellgesetzes (StZG) zulässig.
In Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen geht es bei der Konferenz darum, die geltenden Regelungen grundlegend zu prüfen und mögliche Optionen für Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen zu diskutieren. Wie kann das Potenzial der Forschung erschlossen und nutzbar gemacht und gleichzeitig ethischen und rechtlichen Bedenken Rechnung getragen werden?
Hinweise zur Teilnahme
Die zweitägige Konferenz findet vom 9. bis 10. Oktober 2023 im bcc Berlin Congress Center (Alexanderstraße 11, 10178 Berlin) statt und richtet sich an das Fachpublikum. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu einer öffentlichen Abendveranstaltung eingeladen. Am 09. Oktober um 19.30 Uhr spricht der US-amerikanische Theologe und Medizinethiker Professor Dr. James Childress zum Thema „Forschung an humanen Embryonen: Erörterung von ethischen Grundsätzen und moralischem Status“.
Über den DLR Projektträger
Der DLR Projektträger betreut im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das Rahmenprogramm Gesundheitsforschung, in dem die modernen Lebenswissenschaften einen hohen Stellenwert einnehmen. Die dynamischen Entwicklungen in diesem Feld führen zu neuen Chancen und Perspektiven für die Forschung und für den Menschen. Sie werfen aber auch neue Fragen auf, die im gesellschaftlichen Austausch geklärt werden müssen. Diesen Dialog über Fachdisziplinen hinweg fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über die ELSA-Forschung, die sich mit ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten („Ethical, Legal and Social Aspects“) aktueller Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften auseinandersetzt. Im BMBF-Auftrag ist der DLR Projektträger eng in die Vorbereitung und Durchführung der Fachkonferenz eingebunden.
Weitere Informationen:
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/15631.php