Dr. Samuel Salzborn zum Honorarprofessor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ernannt
Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin, Politik- und Sozialwissenschaftler Dr. Samuel Salzborn, zum Honorarprofessor am Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) bestellt.
Berlin, den 26. September 2023. Der Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin), Prof. Dr. Andreas Zaby, überreichte am 20. September 2023 Dr. Samuel Salzborn die Ernennungsurkunde zum Honorarprofessor am Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement.
„Mit dieser besonderen Auszeichnung würdigt die Hochschule die gesellschaftlich relevanten Leistungen in Wissenschaft und Lehre von Dr. Samuel Salzborn auf dem Gebiet der Politischen Theorie und vor allem in der Antisemitismus- und Extremismusforschung“, sagt Andreas Zaby während der Feierstunde zur Ernennung.
Der Politikwissenschaftler hat an der Universität Hannover Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie und Rechtswissenschaft studiert und an der Universität Köln promoviert. 2009 habilitierte die Universität Gießen Samuel Salzborn im Fach Politikwissenschaft, verlieh ihm die Venia legendi, ernannte ihn zum Privatdozenten am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften und 2017 zum außerplanmäßigen Professor. Zudem hielt er mehrere Gastprofessuren im In- und Ausland.
Der Wahlberliner war Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Gerda-Henkel-Stiftung und Research Fellow des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism der Hebrew University of Jerusalem.
Seit dem Sommersemester 2022 übernimmt Samuel Salzborn Lehraufträge im Rahmen des Studium Generale an der HWR Berlin zum Thema „Antisemitismus: Geschichte, Erscheinungsformen, Prävention“ und wirkte an einer hochschulübergreifenden Fachveranstaltung und einem öffentlichen Fachgespräch mit. Dazu ist unter gemeinsamer Herausgeberschaft mit HWR-Prof. Dr. Christoph Kopke der Sammelband „Antisemitismus und Polizei: Das Beispiel Berlin“ in Arbeit, der im Winter 2023 erscheinen soll. Der 46-Jährige ist Autor zahlreicher Monografien und Aufsätze in wissenschaftlichen Magazinen und Sammelbänden sowie Herausgeber und Mitherausgeber von Themenheften von Forschungszeitschriften wie der Schriftenreihe „Interdisziplinäre Antisemitismusforschung / Interdisciplinary Studies on Antisemitism“, die im Nomos Verlag, Baden-Baden erscheint. Er hat zahlreiche Promotionen betreut, Habilitationsschriften begutachtet und Fachgutachten verfasst.
2020 setzte ihn die damalige Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung als Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus ein.
„Ich freue mich über die Anerkennung, die meine wissenschaftliche und Transferarbeit der letzten 20 Jahre durch die Ernennung zum Honorarprofessor der HWR Berlin erfährt“, sagt Samuel Salzborn. Er sieht darin eine wesentliche Schnittstelle zwischen seiner Rolle als Forscher und als Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus. „Das Interesse, sich neben ihrem eigentlichen Studienfach an der HWR Berlin mit dem Thema Antisemitismus auseinanderzusetzen, begründen Studierende mir gegenüber häufig damit, dass dies in den Schulen oft nicht ausführlich und umfassend genug behandelt wird. Kursteilnehmer*rinnen haben viele Aha-Momente und werden sich erst durch die intensive Auseinandersetzung mit Antisemitismus bewusst, wie stark dieses Weltbild immer noch in Deutschland den Alltag prägt“, sagt der Dozent. Deshalb biete er in all seinen Funktionen eine Art „nachholende Professionalisierung“ an und schätze besonders die diesbezügliche Bereitschaft, Offenheit und die Kompetenz am Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin.
„Das Thema Antisemitismus spielt in der Ausbildung der Berliner Polizei eine große Rolle“, sagt Dr. Christoph Kopke, Professor für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der HWR Berlin und Dekan des Fachbereichs Polizei und Sicherheitsmanagement. „Schließlich sind die Polizeibeamt*innen gerade in Berlin leider allzu oft mit vielfältigen Formen von Antisemitismus konfrontiert. Diesbezügliche Analysekompetenz, Sensibilität und Handlungssicherheit sind im Einsatz ständig gefragt“, so Kopke weiter.
Die Honorarprofessur war auf Vorschlag des Fachbereichs durch den Akademischen Senat gebilligt und durch den Präsidenten der Hochschule vergeben worden. Die Bestellung zum Honorarprofessor oder zur Honorarprofessorin stellt eine besondere Form der Wertschätzung dar, verbunden mit der Erwartung, weiterhin für die Hochschule aktiv tätig zu sein.
Zum Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin
https://www.hwr-berlin.de/hwr-berlin/fachbereiche-und-bps/fb-5-polizei-und-sicherheitsmanagement/
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) ist eine fachlich breit aufgestellte, international ausgerichtete Hochschule für angewandte Wissenschaften, einer der bundesweit größten staatlichen Anbieter für das duale Studium und im akademischen Weiterbildungsbereich. Sie sichert den Fachkräftebedarf in der Hauptstadtregion und darüber hinaus. Rund 12 000 Studierende sind in über 60 Studiengängen der Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts-, Ingenieur- und Polizei- und Sicherheitswissenschaften sowie in internationalen Master- und MBA-Studiengängen eingeschrieben. Die HWR Berlin ist die viertgrößte Hochschule für den öffentlichen Dienst in Deutschland und mehrfach prämierte Gründungshochschule. Über 700 Kooperationen mit Partnern in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst garantieren den ausgeprägten Praxisbezug in Lehre und Forschung. 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten fördern einen regen Studierendenaustausch und die internationale Forschungszusammenarbeit. Die HWR Berlin ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“ und unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.