Interprofessionelle Lehrmethoden: eine Voraussetzung bei der Behandlung komplexer Krankheitsbilder wie Demenz
In einer gemeinsamen Studie im renommierten Journal „Frontiers in Medicine“ haben die SRH Hochschule für Gesundheit und die Universität des Saarlandes die Bedeutung fachübergreifender Zusammenarbeit im Gesundheitswesen untersucht.
„Während der herkömmliche Bildungsansatz im Gesundheitswesen meist disziplinorientiert ist, legt der interprofessionelle Ansatz Wert darauf, dass Mitglieder oder Studierende von zwei oder mehr Professionen miteinander, voneinander und übereinander lernen, um die Zusammenarbeit und die Qualität der Pflege, Therapie, Forschung und Dienstleistungen zu verbessern. In einem Projekt mit Studierenden der Bachelor-Studiengänge Ernährungstherapie und -beratung, Physiotherapie sowie Logopädie haben wir diesen Ansatz getestet und dabei eine überaus positive Bilanz ziehen können“, so Prof. Dr. habil. Marcus Grimm, Studiengangsleiter im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und -beratung am Campus Rheinland der SRH Hochschule für Gesundheit sowie im neuen Master-Studiengang Medizinische Ernährungswissenschaft und Ernährungstherapie.
Zur Untersuchung wurde ein dreitägiger Workshop konzipiert, um Lernziele im Zusammenhang mit der patientenzentrierten Demenzversorgung sowie Kompetenzen für die interprofessionelle Zusammenarbeit zu vermitteln. Die Lehr- und Lernmethoden umfassten dabei fallbasiertes Lernen in simulierten interprofessionellen Fallkonferenzen sowie Peer Teaching, wobei Studierende Wissen an andere Studierende vermitteln. Diese Methoden stehen stellvertretend auch für das innovative CORE-Prinzip der SRH, bei dem eigenverantwortliches und aktives Lernen im Fokus steht, um neben Fach- und Methodenkompetenzen auch Sozial- und Selbstkompetenzen zu erlangen.
Im Ergebnis konnte die Studie belegen, dass seitens der Studierenden nicht nur eine positive Einstellung gegenüber der interprofessionellen Zusammenarbeit in den Therapieberufen entwickelt wurde, sondern auch entsprechendes Wissen und Therapiekompetenzen erlangt wurden. Prof. Dr. habil. Marcus Grimm ergänzt: „Unsere Studie konnte zeigen, dass eine interprofessionelle Zusammenarbeit als unverzichtbare Voraussetzung für hochwertige Gesundheitsdienste und die Versorgung von Patient:innen angesehen werden sollte, insbesondere bei komplexen Krankheiten wie Demenz.“
Um Studierende optimal auf ihre zukünftige berufliche Tätigkeit in einem dynamischen und fachübergreifenden Gesundheitsumfeld vorzubereiten, sollte daher schon frühzeitig mit der interprofessionellen Bildung begonnen werden. Die gemeinsame Veröffentlichung der SRH Hochschule für Gesundheit und der Universität des Saarlandes untermauert die Bedeutung und Aktualität dieses Themas.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
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