EASD Annual Meeting 2023: Mehrere Auszeichnungen für DZD-Forschende
Die Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) ist in diesem Jahr in Hamburg zu Gast. Ein wissenschaftliches Programm mit mehr als 1.200 Vorträgen und Präsentationen zu den neuesten Erkenntnissen aus der Diabetesforschung erwartet die Teilnehmenden vom 2. bis 6. Oktober 2023 in der Hansestadt. DZD-Forschende dürfen sich bei der Tagung gleich über mehrere EASD-Auszeichnungen freuen.
Das EASD Annual Meeting 2023 findet als Hybridveranstaltung statt, die Teilnahme ist vor Ort in Hamburg oder virtuell vom heimischen Computer aus möglich. In Hamburg anwesende Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind herzlich eingeladen, am gemeinsamen Ausstellungsstand des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) und der Danish Diabetes and Endrocrine Academy (DDEA) vorbeizuschauen. Dort finden Interessierte Informationen über das DZD und dessen Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Traditionell ist der Stand zudem ein beliebter Treffpunkt zum Netzwerken.
Zahlreiche Forschende des DZD werden bei der EASD-Jahrestagung in Hamburg aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung präsentieren. Die herausragende Qualität der Forschung am DZD spiegelt sich in den Preisverleihungen der europäischen Fachgesellschaft wider. Drei Forschende des DZD werden in diesem Jahr geehrt.
Camillo Golgi Prize für Stephan Herzig Der nach dem Nobelpreisträger Camillo Golgi benannte Preis dient der Auszeichnung herausragender Beiträge im Bereich der Pathogenese, Prävention und Behandlung von diabetischen Komplikationen wie nicht-alkoholische Fettleber, Leberfibrose und Krebs. In diesem Jahr wird damit Prof. Dr. Stephan Herzig ausgezeichnet. Der Molekularpharmakologe ist wissenschaftlicher Leiter des Helmholtz Diabetes Center und Forschungsdirektor von Helmholtz Munich. Dort leitet er auch das Institut für Diabetes und Krebs und koordiniert im DZD die Forschungsacademy zu diabetischen Komplikationen.
Stephan Herzigs Forschung trug zu einem Paradigmenwechsel in der Sichtweise diabetischer Komplikationen bei: Sie entstehen nicht – wie lange angenommen – isoliert in einem einzelnen Organ, vielmehr spielt die Kommunikation zwischen peripheren metabolischen Organen eine Rolle. Schlüsselelemente seiner Arbeit sind schon in der klinischen Praxis angekommen. In klinischen Studien wird beispielsweise untersucht, ob Fastenprogramme zur Kontrolle der metabolischen Dysfunktion bei Diabetespatient:innen mit chronischer Nierenerkrankung dienen können.
Preisvortrag: Dienstag, 3. Oktober, 17:15 – 18:15 Uhr, Hamburg Hall
Timo Müller erhält Minkowski Prize Den Minkowski Prize verleiht die EASD an Forschende, deren Publikationen das Wissen über Diabetes drastisch erweitert haben. In diesem Jahr erhält ihn PD Dr. Timo Müller, Direktor des Instituts für Diabetes und Adipositas von Helmholtz Munich.
Das Glukoseabhängiges Insulinotropes Peptid (GIP) beziehungsweise sein Rezeptor im Gehirn sind Schlüsselangriffspunkte für die Reduktion des Körpergewichts und die Verbesserung der Glukosekontrolle, etwa in Form sogenannter GIP/GLP-1-Co-Agonisten. Timo Müller konnte erstmalig zeigen, dass GIP über diesen Rezeptor im Hirn das Körpergewicht und die Nahrungsaufnahme senkt. Müllers Untersuchungen helfen, das GIP-System gezielt für die Entwicklung neuer Adipositasmedikamente zu nutzen, tragen aber auch zu einem besseren Verständnis des Wirkmechanismus dieser neuen Klasse von pharmakologischen Therapien bei.
Preisvortrag: Donnerstag, 5. Oktober, 17:35 – 18:15 Uhr, Hamburg Hall
Theresia Sarabhai ist EASD Rising Star 2023 Jedes Jahr wählt die EASD vier junge Wissenschaftler:innen aus, die bei einem multidisziplinären Forschungssymposium einen Überblick über ihre Forschung geben. Darüber hinaus erhalten die jungen Forschenden ein Research Fellowship, das innovative Forschung in Europa fördern soll.
In diesem Jahr ist Dr. Theresia Sarabhai vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) eine der Ausgezeichneten, die ihre Forschung beim EASD Rising Star Symposium vorstellen dürfen. Sie erhält außerdem das EFSD Rising Star Fellowship. Sarabhai ist für ihr Forschungsprojekt „Identifikation der frühen Pathogenese von durch Überernährung vermittelter Insulinresistenz im Fettgewebe gesunder Menschen“ für das Symposium und das Fellowship-Programm ausgewählt worden. Das Ziel ihrer Studie ist, die Entstehung der gewebespezifischen Insulinresistenz besser zu verstehen, um künftig bei der Prävention von Adipositas und Typ-2-Diabetes helfen zu können.
Zur Kongress-Website https://www.easd.org/annual-meeting/easd-2023.html
Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung e.V. ist eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Es bündelt Expert:innen auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, maßgeschneiderten Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Mitglieder des Verbunds sind Helmholtz Munich – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen von Helmholtz Munich an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und das Paul-Langerhans-Institut Dresden von Helmholtz Munich am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden,assoziierte Partner an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie weitere Projektpartner. www.dzd-ev.de