Hochschulen für angewandte Wissenschaften erhalten elf Promotionszentren
Meilenstein für die bayerischen Hochschullandschaft: Wissenschaftsminister Markus Blume gibt die elf Promotionszentren bekannt, die an den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW/TH) eingerichtet werden.
Mit der heute durch Wissenschaftsminister Markus Blume verkündeten Einrichtung von elf Promotionszentren an den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW/TH) setzt der Freistaat, anknüpfend an die Hightech Agenda und das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz BayHIG, ein weiteres deutliches Signal zur Stärkung der angewandten Forschung. Der lange Weg zu einem eigenständigen Promotionsrecht an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW/TH) ist damit erfolgreich abgeschlossen. „Mit dem Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche, welches an insgesamt 13 bayerische HAWs/THs vergeben wurde, gelingt es, eigenständig den wissenschaftlichen Nachwuchs auszubauen und die Attraktivität unserer Hochschulen für nationale und internationale Wissenschaftler zu erhöhen. In Verbindung mit den HTA-Mitteln können wir damit einen Forschungsturbo für die bayerischen HAWs/THs starten – und Bayern als Innovationsland weiter stärken,“ erklärt Prof. Dr. Walter Schober, Vorsitzender von Hochschule Bayern.
Insgesamt konnten in der ersten Ausschreibungsrunde elf Anträge auf Errichtung von Promotionszentren von den bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW/TH) die Expertenkommission und das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst überzeugen. Diese Promotionszentren erhielten heute von Wissenschaftsminister Markus Blume das eigenständige Promotionsrecht – zunächst für die Dauer von sieben Jahren. Bei einem Erfolg in der anschließenden Evaluierung der Arbeit der Promotionszentren wird das Promotionsrecht verlängert. „Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen haben sich als herausragende Forschungseinrichtungen etabliert. Es ist logische Folge, dass sie nun auch das Promotionsrecht erhalten. Die Qualität der eingereichten Konzepte ist extrem überzeugend. Damit stellen die Hochschulen schon jetzt klar: Die Promotionszentren werden ein Erfolgsmodell,“ so Wissenschaftsminister Markus Blume
Die elf Promotionszentren im Überblick
Die Promotionszentren decken ein breites Fächerspektrum ab und zeigen herausragende Forschungsstärke. Die elf Promotionszentren werden dabei an den nachfolgenden Hochschulen oder Hochschulverbünden eingerichtet:
• Analytics4Health (Hochschule Coburg)
• Angewandte Informatik (OTH Regensburg, Hochschule München, TH Nürnberg)
• Center for Applied Research for Responsible Innovation (CARRI) (Hochschule München, TH Nürnberg)
• Digitale Innovationen für die sich wandelnde Gesellschaft (DIWAG) (Hochschule Neu-Ulm, OTH Amberg-Weiden, HS Landshut)
• Digitale Technologien und ihre Anwendung (TH Deggendorf, TH Augsburg, Hochschule Landshut)
• Ingenieurwissenschaften (TH Ingolstadt)
• Integrales Bauen (PZIB) (Hochschule München, OTH Regensburg)
• Künstliche Intelligenz/Informatik (TH Ingolstadt)
• Materialien und Produktionstechnik (TH Nürnberg, Hochschule München, OTH Regensburg)
• Nachhaltige und intelligente Systeme (TH Würzburg-Schweinfurt, TH Aschaffenburg, Hochschule Coburg)
• Ressourceneffizienz und Digitalisierung (OTH Amberg-Weiden, Hochschule Ansbach)
Wissenschaftliches Begutachtungsverfahren
Die Begutachtung der von den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW/TH) einzeln oder im Verbund eingereichten Anträge auf Einrichtung der Promotionszentren erfolgte durch eine unabhängige Kommission aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und außeruniversitärer Forschung unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner. Daneben gehörten Prof. Dr. Marion Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe, Dr. Katharina Höhn, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BWV Bildungsverbands, Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda, sowie Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Inhaber der Professur für Wissens- und Technologietransfer an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam dem Expertengremium an. Die Kommission prüfte im Rahmen der Begutachtung unter anderen das Forschungsprofil, die Kohärenz und die Organisationsstruktur der beantragten Promotionszentren ebenso wie die wissenschaftliche Erfahrung der beteiligten Professuren.
Eine zweite Ausschreibungsrunde, in der sich die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften für die Einrichtung weiterer Promotionszentren bewerben können, wird bereits im Oktober 2023 starten.
Stärkung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Bayern
Gemeinsam mit der Hightech Agenda Bayern und dem Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz trägt die Einrichtung der elf Promotionszentren entscheidend dazu bei, die Wissenschaftslandschaft zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandorts Bayern auf nationaler ebenso wie auf internationaler Ebene weiter zu steigern.
Das mit der Gründung der Promotionszentren verbundene eigenständige Promotionsrecht erlaubt es den Hochschulen (HAW/TH), ihr Potenzial in der anwendungsorientierten Forschung durch die Ausbildung hochqualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler weiter zu entfalten und damit zugleich den Transfer von Innovationen in die verschiedenen Bereiche der Gesellschaft hinein noch stärker zu forcieren. Die bisherige Zusammenarbeit mit Universitäten im Rahmen kooperativer Promotionen im Forschungsbereich wird unabhängig davon fortgeführt. +++