Neuer Vorstand: Astronomische Gesellschaft begrüßt erste Präsidentin und neue Vorstandsmitglieder
Die Astronomische Gesellschaft hat im Rahmen ihrer Jahrestagung 2023 Prof. Dr. Stefanie Walch-Gassner zur Präsidentin, Prof. Dr. Volker Springel als Vize-Präsident und Prof. Dr. Julia Tjus als neues Vorstandmitglied gewählt.
„Ich freue mich über die Wahl zur ersten Präsidentin in der 160-jährigen Geschichte der Astronomischen Gesellschaft“, so Stefanie Walch-Gassner, die seit 2020 Vizepräsidentin im Vorstand war. „Der Standort Deutschland ist durch Spitzenforschung im Bereich der Astrophysik geprägt. Trotzdem stehen wir vor Herausforderungen, wie der Verschmutzung des Nachthimmels oder dem Bestreben so klimaneutral wie möglich zu forschen. Als Stimme der AG werde ich mich dafür einsetzen, dass die Astronomie und Astrophysik durch die Diskussionen um diese und andere Themen als fächerübergreifendes und öffentlichkeitswirksames verbindendes Element wahrgenommen wird. Die astronomische Vielfalt in Deutschland ist hierfür ausschlaggebend und geht einher mit der Förderung und Ausbildung von jungen Wissenschaftler*innen.“
Stefanie Walch-Gassner studierte Physik an der Universität Regensburg und Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach ihrer Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, forschte sie als Postdoktorandin an der Cardiff University, Wales in Großbritannien, und am Max-Planck-Institut für Astrophysik, in Garching. Im Jahr 2013 erhielt sie einen Ruf auf eine W3 Professur für theoretische Astrophysik an der Universität zu Köln. Als Präsidentin der AG übernimmt Stefanie Walch-Gassner auch den Vorsitz des Rates deutscher Sternwarten (kurz RDS), der ein Organ der AG ist. Der RDS bestätigte sie auf seiner Herbstsitzung als neue Vorsitzende. Sie folgt auf Michael Kramer, Direktor am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn.
Neuer Vizepräsident der Astronomischen Gesellschaft ist Volker Springel, Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik. Volker Springel studierte an der Universität Tübingen und der UC Berkeley Physik und fertigte seine Diplomarbeit am Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) an, worauf sich die Doktorarbeit anschloss. Nach einer Postdoc-Zeit am Center for Astrophysics in den USA kehrte er zunächst als Postdoc ans MPA zurück und erhielt dort 2005 eine Stelle als Gruppenleiter in der Numerischen Kosmologie. Im Jahr 2010 wechselte er an die Universität Heidelberg und das Heidelberger Institut für Theoretische Studien. Seit 2018 leitet er am MPA als Direktor die Abteilung für Computergestützte Astrophysik und ist Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Als Vizepräsident möchte ich mich für die Astronomische Gesellschaft einsetzen, nachdem ich von ihr immer wieder stark profitiert habe. Ich glaube, wir haben in der Astronomie in Deutschland eine hervorragende Ausgangsposition, die Chancen in der astronomischen Forschung weiterhin erfolgreich zu nutzen“, so Volker Springel
Ebenfalls in den Vorstand gewählt wurde Julia Tjus, Professorin für Theoretische Physik an der Ruhr-Universität Bochum. Sie promovierte im Jahr 2007 an der TU Dortmund. Nach einem Postdocstipendium an der Universität Göteborg in Schweden, wechselte sie zunächst im Jahr 2009 auf eine Juniorprofessur an die Ruhr-Universität Bochum, wo sie seit 2013 auf einer W3 Professur den Lehrstuhl für Plasma-Astroteilchenphysik leitet. Sie tritt die Nachfolge von Jörn Wilms, von der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, dem Astronomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, an. Jörn Wilms wird den Vorstand der AG weiterhin bei der Erstellung der nächsten Denkschrift der Astrophysik in Deutschland unterstützen.
Prof. Thomas W. Kraupe, Planetariumsfachmann und ehemaliger Direktor des Planetarium Hamburg (Rendant), Dr. Klaus Reinsch von der Universität Göttingen (Schriftführer), Dr. Janine Fohlmeister vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (Pressereferentin) und Prof. Dr. Olaf Kretzer von der Schul- und Volkssternwarte Suhl (Vorstandsmitglied ohne Amt) vervollständigen den Vorstand der Astronomischen Gesellschaft. Steven Hämmerich von der Dr. Karl Remeis-Sternwarte, dem Astronomischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, leitet die Geschäftsstelle der Astronomischen Gesellschaft.
Die 1863 gegründete Astronomische Gesellschaft (AG) ist der Fachverband der deutschen Astronomie und Astrophysik. Die AG fördert Aktivitäten in Wissenschaft und Forschung, stärkt den Austausch zwischen ihren Mitgliedern, vermittelt Wissenschaft in die Öffentlichkeit und fördert die Bildung. Auf internationaler Ebene vertritt die AG die gemeinsamen Interessen der Astronominnen und Astronomen in der European Astronomical Society (EAS) und in der International Astronomical Union (IAU). Der Rat deutscher Sternwarten (RDS) vertritt als Organ der Astronomischen Gesellschaft die gemeinsamen Interessen der deutschen in der astronomischen Forschung tätigen Institute gegenüber Fördermittelgebern, Landes- und Bundesbehörden, internationalen Organisationen sowie anderen Gremien des In- und Auslandes.