Deutscher Herzchirurg gewinnt ePoster-Preis 2023 der Europäischen Fachgesellschaft für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS)
Dr. Hristo Kirov ist Facharzt für Herz- und Thoraxchirurgie an der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie Jena, Universitätsklinikum Jena, und Gewinner des diesjährigen wissenschaftlichen e-Poster Preises der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) 2023. Im Rahmen der 37. Jahrestagung wurde der 41jährige Oberarzt geehrt.
Als wissenschaftliche Fachgesellschaft fördert die EACTS Ausbildung und Forschung in der Herz-Thorax-Chirurgie und verleiht in diesem Zusammenhang jedes Jahr Auszeichnungen für hervorragende Leistungen. Dieses Jahr trafen sich rund 5.000 Mediziner:innen der Fachgebiete für Herz- und Thoraxchirurgie aus 99 Ländern in Wien.
In dieser Arbeit stellt Hr. Dr. Kirov mit seinem Team eine Post-hoc Analyse der prospektiven, multizentrischen, randomisierten kontrollierten REMOVE-Studie dar, und liefert neue Erkenntnisse zum Einsatz der Hämoadsorption während Herzoperationen bei durch Staphylococcus aureus (S. aureus) entstandener infektiöser Endokarditis (IE). Als Blutreinigungsverfahren ist Hämoadsorption eine spezielle Filtermethode an der Herz-Lungen-Maschine, die Schadstoffe aus dem Blut entfernen soll. Die Studie mit 282 Patient:innen hatte zum Ziel, die Auswirkungen der Hämoadsorption mit CytoSorb® im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu bewerten. Im Gegensatz zu bisherigen Beobachtungsstudien zeigt die Untersuchung, dass diese Technik, angewandt u.a. bei S. aureus Endokarditis, keinen signifikanten Einfluss auf eine Reduktion postoperativer Organfunktionsstörungen, die 30-Tage-Sterblichkeit oder andere wichtige klinische Endpunkte aufweist. Die Ergebnisse der REMOVE-Studie deuten darauf hin, dass der Einsatz der Hämoadsorption während Herzoperationen bei S. aureus Endokarditis möglicherweise nicht die erwarteten Vorteile beim Krankheitsverlauf mit sich bringt. „Die Studie liefert somit neue Erkenntnisse zur Hämoadsorption in dieser speziellen Patientenpopulation. Wir sollten die Herangehensweise der Behandlung von Patient:innen mit infektiöser Endokarditis überdenken und nach alternativen Lösungen suchen“, erklärt Herz- und Thoraxchirurg Kirov.
„Diese Studie und ihr Erfolg ist das Ergebnis einer Teamleistung, zu der neben mir insbesondere PD Dr. Mahmoud Diab, Herz-Kreislauf-Zentrum, Klinikum Hersfeld-Rotenburg, sowie Prof. Torsten Doenst und Dr. Tulio Caldonazo vom Universitätsklinikum in Jena gehören“, betont Dr. Kirov.
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