Erste Forschungsgruppenleiter beginnen Arbeit am ELLIS Institut Tübingen gGmbH
Finanzierung durch die Hector Stiftung
Nach dem Start im Juli 2023 nimmt das ELLIS Institute Tübingen mit den ersten Forschungsgruppenleiter*innen bzw. Principal Investigators Gestalt an.
Tübingen - Im Herbst 2023 begannen vier Wissenschaftler*innen als sogenannte Hector Endowed Fellows ihre Arbeit. Sie alle sind führend auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens und werden Spitzenforschung in enger Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS) und dem Tübingen AI Center betreiben.
Das mit 100 Mio. EUR von der Hector Stiftung geförderte ELLIS Institut Tübingen plant, in den nächsten Jahren bis zu 15 weitere Gruppenleiter*innen einzustellen. Prof.Dr. Bernhard Schölkopf wird das Institut als wissenschaftlicher Direktor leiten.
Celestine Mendler-Dünner forscht seit dem 1. September am ELLIS Institut Tübingen. Sie baut dort die Gruppe Algorithms and Society auf. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Maschinellen Lernmethoden und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sie konzentriert sich auf die Modellierung sozialer Dynamiken und deren Einbindung in die Entwicklung von Lernalgorithmen. Celestine Mendler-Dünner promovierte an der ETH Zürich. Während dieser Zeit arbeitete sie auch bei IBM Research. Danach war die Schweizerin zwei Jahre Postdoc an der UC Berkeley in den USA und anschließend zwei Jahre Forschungsgruppenleiterin am MPI-IS in der Abteilung Social Foundations of Computation.
Wieland Brendel forscht seit dem 1. September am ELLIS Institut Tübingen und leitet dort die Gruppe Robust Machine Learning. Seine Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung theoretisch fundierter und empirisch erfolgreicher Lerntechniken für visuelle Repräsentationen, die die zugrunde liegende Struktur unserer visuellen Welt aufdecken und die Lücke zwischen menschlichem und maschinellem Sehen schließen können. Wieland Brendel promovierte an der École Normale Supérieure (ENS) in Paris. Danach kam er zur Universität Tübingen, zunächst als Postdoc und dann als PI am Tübingen AI Center. Er war zudem am MPI-IS unabhängiger Max-Planck-Gruppenleiter.
Antonio Orvieto ist seit dem 20. September am ELLIS Institut Tübingen tätig, wo er die Gruppe Deep Models and Optimization aufbaut. Seine Forschung konzentriert sich auf die Schnittmenge zwischen mathematischer Optimierung und maschinellem Lernen im großen Maßstab. Der Italiener hat an der ETH Zürich promoviert und konnte durch seine Erfahrungen bei DeepMind, Meta, MILA und INRIA Paris wertvolle Einblicke in die praktischen Herausforderungen beim Training moderner Deep Neural Networks gewinnen.
Jonas Geiping ist seit dem 15. Oktober am ELLIS Institut Tübingen, wo er die Gruppe Safety- & Efficiency- aligned Learning aufbaut. Zuvor war er PostDoc im Bereich Informatik an der University of Maryland, College Park. Sein Interesse gilt der Mathematik, insbesondere der mathematischen Optimierung. So fokussiert er seine Arbeit nicht nur auf die Forschung an der Schnittstelle zwischen Deep Learning und mathematischer Optimierung im Allgemeinen, sondern er untersucht auch, wie sich die Optimierung des Maschinellen Lernens auf die Gestaltung sicherer und privater ML-Systeme auswirkt.
Mehr über das ELLIS Institut Tübingen gGmbH:
Das ELLIS Institut Tübingen wird mit 100 Mio. EUR von der Hector Stiftung und mit 25 Mio. EUR vom Land Baden-Württemberg gefördert. Das erste ELLIS-Institut soll ein weltweit führendes Zentrum für bahnbrechende Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz werden. Das Institut bietet den weltweit besten Talenten auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens hervorragende Bedingungen, um in einer hochmodernen Einrichtung in Tübingen zu forschen. Die Vision ist Teil einer umfassenderen Initiative, dem Europäischen Labor für Lernende und Intelligente Systeme (ELLIS).
Mehr über ELLIS Society e.V.:
ELLIS (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems) ist ein europäisches KI-Netzwerk mit dem Schwerpunkt auf wissenschaftlicher Exzellenz, Innovation und gesellschaftlicher Auswirkung. ELLIS wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer KI dauerhaft zu sichern, indem es das Fachwissen von Spitzenforschenden auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens und verwandter Gebiete auf dem gesamten Kontinent bündelt und attraktive Forschungsbedingungen für die weltweit besten Talente schafft. Das langfristige Ziel ist, eine paneuropäische Forschungsorganisation mit ELLIS-Instituten an mehreren europäischen Standorten zu etablieren, von denen Tübingen nun das erste Institut ist.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Carmela Rianna
Ellis Coordinator
carmela.rianna@tuebingen.mpg.de
Weitere Informationen:
https://is.mpg.de/de/news/first-principal-investigators-join-the-ellis-institute-tubingen-ggmbh-as-hector-endowed-fellows