Gemeinsam auf der Suche nach wissenschaftlichem Nachwuchs
Sechs Hochschulen wollen attraktiver für angehende Professor:innen sein
NÜRTINGEN. (hfwu) Eine Professur an einer Hochschule: Ein sicherer Arbeitsplatz, größtmögliche Freiheit für die Forschung - und lehren für wissbegierige junge Menschen. Klingt nach einem Traumjob für all jene, die wissenschaftlich qualifiziert sind und Freude an Lehre und Forschung haben. Tatsächlich müssen jedoch die Hochschulen um geeignete Kandidat:innen für ihre frei werdenden Professuren buhlen: In der Wirtschaft, Industrie und anderen Bereichen ist der akademische Nachwuchs ebenso begehrt. Sechs Hochschulen haben sich nun zusammengeschlossen, um angehende Wissenschaftler:innen mit Mentoring Angeboten optimal beim Einstieg und Karriereplanung in die Hochschullehre zu unterstützen.
„Nachwuchsförderung ist eine der vornehmsten Aufgaben der Hochschulen“, betont Dr. Christine Kurmeyer. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Berliner Charité war zu Gast an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Sie sprach als Impulsgeberin vor der neuen Arbeitsgruppe „Mentoring“, in der die sechs Hochschulen zusammenarbeiten. Sie gilt als herausragende Expertin für die Strukturen und Mechanismen von Mentoringprogrammen. Die sechs baden-württembergischen Hochschulen wollen gemeinsam für qualifizierten professoralen Nachwuchs an Hochschulen für Angewandte Forschung (HAW) sorgen. Sie entwickeln dazu ein hochschulübergreifendes Mentoring-Programm für künftige HAW-Professor:innen. Das Mentoring ist dabei das zentrale Instrument für die Personalentwicklung. Kinga Janisch, die die Veranstaltung an der HfWU leitete, stellt fest: „Wir wollen wissenschaftliche Nachwuchskräfte gewinnen, sie an die Hochschulen binden und ihnen natürlich eine weitere Entwicklungs-Perspektive anbieten“.
Die Arbeitsgruppe gründete sich im Rahmen des Bund-Länder Programms „FH-Personal“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Zu der Gruppe gehören die Hochschulen Biberach, Karlsruhe, Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Offenburg, Ravensburg-Weingarten
und die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Die Gruppe hatte sich nach vielen intensiven online-Terminen zum ersten Mal an der HfWU getroffen. Eingeladen hatte das HfWU-Projekt GeBindE, eine Bezeichnung, die für die Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Nachwuchswissenschaftler:innen steht.