Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig bekommt neues Zuhause
Spatenstich für Neubau auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz
Der Beginn der Bauarbeiten für das neue Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) auf dem Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz wurde heute (27. Oktober) mit einem zeremoniellen Spatenstich gewürdigt. In den kommenden beiden Jahren entsteht zwischen Brüder- und Windmühlenstraße ein innovatives Gebäude mit 6.000 Quadratmetern Nutzfläche. Der Bau bietet 150 Büroarbeitsplätze, rund die Hälfte der Fläche stehen für Bibliothek und Archiv sowie für Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen:
„Mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde unterstützen wir ein national wie international anerkanntes Forschungsinstitut, das aktuelle politisch-geografische Erkenntnisse zur Verfügung stellt und dabei einen Schwerpunkt auf Osteuropa legt. Es wird höchste Zeit, dass dieses Institut vom Stadtrand in die Leipziger Mitte zurückkehrt und hier, gleich neben der Universität, zum Knotenpunkt für Forschung, Diskussion und Austausch wird. Im Neubau hat künftig nicht nur die Forschung Platz, hier gibt es auch genügend Raum für Vorträge, Tagungen, Seminare und Ausstellungen, die gerade auch von den Leipzigerinnen und Leipzigern besucht werden können. Denn neben der Forschung spielt die Vermittlung von Wissen eine wichtige Rolle. Daher freue ich mich sehr darüber, dass der Bund und der Freistaat gemeinsam diesen Neubau ermöglichen können, der mit Blick auf den Klimaschutz auch noch besonders ressourcenschonend errichtet wird.“
Sebastian Gemkow, sächsischer Staatsminister für Wissenschaft:
„Der Spatenstich zum Neubau des Leibniz-Instituts für Länderkunde markiert einen Meilenstein in der Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Leipzig. Als erster Baustein eines zukünftigen Wissenschaftsclusters am Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz trägt das neue IfL künftig dazu bei, die Strahlkraft und Attraktivität der Wissenschaftsregion weiter zu erhöhen. Ich freue mich, dass wir diesen Neubau mit ermöglichen können. Wir tun dies aus voller Überzeugung für die Zukunft des Freistaats als Wissenschaftsland, denn wir wollen Sachsens Spitzenposition in der Forschung langfristig sichern und ausbauen.“
Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig:
„Endlich geht’s los. Wir starten mit dem Beginn des Wissenschafts-Campus, Kultur und Handel, Museen und Forum Recht werden folgen. Lebendig und spannend soll der neue Wilhelm-Leuschner-Platz werden.“
Prof. Dr. Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde:
„Für das Institut und für mich persönlich ist der heutige symbolische Bauauftakt aus mehreren Gründen Anlass zur Freude. Der Neubau im Herzen von Leipzig wird ausgezeichnete Bedingungen für kreatives Forschen und Arbeiten bieten und einen intensiven Austausch mit unseren wichtigsten lokalen Kooperationspartnern ermöglichen. Die Nähe zur Universität mit dem zukünftigen ‚Global Hub‘ in unmittelbarer Nachbarschaft ist ein großer Gewinn für unsere gemeinsame Forschung zu Globalisierungsfragen und zur Entstehung neuer Weltordnungen. Genauso freue ich mich auf die Begegnung mit der Leipziger Stadtgesellschaft, in der wir das neue IfL als ein Forum für Dialog und Austausch fest etablieren wollen.“
Das 1992 neu gegründete Leibniz-Institut für Länderkunde analysiert sozioökonomische Strukturen und Entwicklungen in Deutschland und Europa, insbesondere dem östlichen Europa, aus geographischen Perspektiven. Es forscht zu Grundlagen und Geschichte der Regionalen Geographie und befasst sich mit neuen Formen der Visualisierung von geographischem Wissen. Das Institut wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen finanziert. Es gehört wie 96 andere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zur Leibniz-Gemeinschaft. Nach erfolgreicher Evaluierung im November 2021 konnte das IfL in diesem Jahr Mittel für einen neuen auf Dauer angelegten Forschungsschwerpunkt zu „Visuellen Regionalen Geographien“ mit zusätzlichen Stellen einwerben.
Das IfL nutzt aktuell angemietete Räumlichkeiten im „Behördenzentrum“ Paunsdorf. Mit dem Neubau kehrt das Institut an seinen Gründungsort in der Innenstadt zurück. Sein Vorläufer war 1896 im Leipziger „Museum für vergleichende Länderkunde“ im Gebäude der heutigen Stadtbibliothek entstanden. Grund für den Neubau waren der isolierte Standort am Stadtrand, die nicht ausreichende Zahl von Büroarbeitsplätzen, fehlende Begegnungs- und Veranstaltungsräume sowie unzureichende Flächen für die Geographische Zentralbibliothek und die nicht den technischen Erfordernissen entsprechende Unterbringung des Archivs für Geographie.
Aus dem 2019 entschiedenen Planungswettbewerb für den IfL-Neubau war das Büro der Architekten Henchion und Reuter aus Berlin/Dublin als Sieger hervorgegangen. Der im Grundriss dreieckige Bau mit Bibliotheks- und Magazintrakt in der Gebäudespitze orientiert sich über die Gliederung der Fassade sowie die Ausrichtung der Eingangssituation klar auf den Wilhelm-Leuschner-Platz mit Stadtbibliothek und Propsteikirche St. Trinitatis. Die repräsentative Erscheinung des sechsstöckigen Gebäudes steht für einen hochwertigen und einladenden Wissenschaftsstandort. Umfangreiche Begrünungsmaßnahmen und neueste Gebäudetechnik sorgen für einen umweltschonenden Betrieb und niedrige Unterhaltskosten.
Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben betragen 47 Mio. Euro, die vom Bund und dem Freistaat Sachsen bereitgestellt werden. Fertigstellung und Bezug erfolgen voraussichtlich im Frühjahr 2026.
Weitere Informationen:
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