Innovatives Projekt der Hochschule Koblenz analysiert Bewegungsabläufe und erkennt Ganganomalien
Stürze stellen besonders für ältere Menschen eine große Gefahr dar und sind oft die Ursache für sehr langwierige gesundheitliche Beeinträchtigungen. Auch in vielen Berufen ist von großer Bedeutung, Sturzrisiken einschätzen und dadurch minimieren zu können. Dem trägt ein innovatives Projekt Rechnung, das die Hochschule Koblenz derzeit auf der MEDICA 2023 in Düsseldorf vorstellt: DANCE-DS (Detection of Anomalies Near Critical Events in Dynamical Systems) ist ein wegweisendes System zur Erkennung von Anomalien in Bewegungsabläufen, insbesondere bei Beinahestürzen.
Das am gemeinsamen Forschungsstand des Landes Rheinland-Pfalz in Halle 3 / E80 ausgestellte Exponat bietet Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ihren eigenen Gang als Bahnkurven eines dynamischen Systems visualisieren zu lassen und dadurch zu verstehen, wie das System Abweichungen von dieser Dynamik erkennt.
Prof. Dr. Babette Dellen und Prof. Dr. Uwe Jaekel, an der Hochschule Koblenz renommierte Lehrende und Forschende des Fachbereichs Mathematik und Technik sowie Mitglieder des Forschungskollegs Data2Health, stellen das Projekt auf der MEDICA vor. Das Exponat besteht aus einem Laptop und mindestens einem mobilen Endgerät wie zum Beispiel einem Smartphone. „Das System kann in kürzester Zeit den individuellen ‚normalen Gang‘ einer Person erlernen und ist dann in der Lage, Abweichungen davon als Anomalien zu identifizieren. Bei kritischen Situationen kann das System Alarm schlagen oder Statistiken über das Auftreten dieser Abweichungen erfassen“, erklärt Dellen. Jaekel ergänzt: „Wir hoffen, dass das System zu einem leistungsstarken Werkzeug in Prävention und Diagnostik ausgebaut werden kann.“
Für Prof. Dr. Heiko Weckmüller, Vizepräsident für Transfer und regionale Entwicklung an der Hochschule Koblenz, ist das Projekt ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie praxisnah die Hochschule Koblenz als eine Bildungseinrichtung für angewandte Wissenschaften innovative Lösungen auf konkrete Aufgabenstellungen aus Institutionen und Unternehmen bieten kann: „Gerade der Gesundheitssektor ist eine Zukunftsbranche, in die wir unsere Expertise und unseren Forschergeist gerne einbringen.“
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Babette Dellen (dellen@hs-koblenz.de)
Prof. Dr. Uwe Jaekel (jaekel@hs-koblenz.de)