Lausitz blüht auf: „InnoWert“-Projekt startet zur Entwicklung klimaresilienter Kulturpflanzen aus Wildpflanzen
Mit dem Auftakttreffen am 10.11.2023 startete das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts „InnoWert“. Ziel des Projekts ist es, ausgewählte Wildpflanzen zu innovativen und klimaresilienten Kulturpflanzen zu überführen und damit neue Nutzungsformen zu ermöglichen. Der Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten soll den Strukturwandel der Lausitz unterstützen.
Hierfür werden zunächst Sorten der Kleinen Bibernelle (Pimpinella saxifraga) und Gemeinen Nachtkerze (Oenothera biennis) auf wertgebende Inhaltsstoffe untersucht und geeignete Sorten selektiert. Dann sollen die Wildpflanzen bezüglich ihrer phytosanitären Wirkung, insbesondere Biofumigation charakterisiert werden. Biofumigation ist eine nachhaltige Methode der landwirtschaftlichen Praxis zur Schädlingsbekämpfung im Boden. Dabei werden geeignete Pflanzenarten als Zwischenfrucht oder zur Gründünung eingesetzt, die beim Unterarbeiten in den Boden gasförmige bioaktive Stoffe produzieren, welche den Anteil an Pflanzen-Krankheitserreger reduzieren. Außerdem soll für beide Pflanzenarten der Anbau in Indoor-Hydrokultur getestet werden.
Dr. Katja Witzel, Projektkoordinatorin am IGZ sagt: „Sonderkulturen in Form von gebietsheimischen Heil- und Gewürzpflanzen können besonders im Hintergrund des Struktur- und Klimawandels einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung von Landwirtschaft und Unternehmen leisten.“
„InnoWert – Gemeine Nachtkerze und Kleine Bibernelle für neue Wertschöpfungsketten in der Lausitz“ ist ein Verbundprojekt unter der Leitung von Dr. Katja Witzel (IGZ). Partnerinstitutionen sind das Forschungszentrum Jülich (IBG-2), das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Das Projekt ist Teil des Wandel durch Innovation in der Region (WIR!)-Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) und wird ab 2023 für zwei Jahre vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Somit verbindet „InnoWert“ die Modell-Region in der Lausitz mit dem rheinischen BioökonomieREVIER.
Über das IGZ
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. ist ein Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft und trägt mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung im Gartenbau zur Lösung aktueller globaler Herausforderungen bei. Dazu gehören der Erhalt der Biodiversität sowie die Bekämpfung des Klimawandels und eine immer noch weitverbreiteten Fehlernährung. Das Institut wird gemeinschaftlich durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert. Das IGZ hat seinen Sitz in Großbeeren.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Katja Witzel, Projektkoordinatorin | E-Mail witzel@igzev.de | Tel. +49 (0) 33 701 78 220
Weitere Informationen:
https://igzev.de/forschung/projekte/95/innowert InnoWert-Projektübersicht
https://land-innovation-lausitz.de/ Das WIR!-Bündnis Land-Innovation Lausitz (LIL)
https://www.innovation-strukturwandel.de/strukturwandel/de/innovation-strukturwandel/wir_/wir_.html BMBF-Programmlinie „Wandel durch Innovation in der Region (WIR!)“