MHH bereitet sich zusammen auf Warnstreik vor
Notfälle werden behandelt, aber deutliche Einschränkungen von Mittwoch bis Freitag
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist in dieser Woche von Mittwoch bis Freitag im Zuge der aktuellen Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst von einem Warnstreik betroffen. Aufgerufen zu der Streikaktion hat die Gewerkschaft ver.di. Die MHH hat mit ver.di eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen. Darin ist festgeschrieben, dass alle Notfallpatientinnen und -patienten adäquat behandelt werden können. Im Klinikalltag wird es dennoch zu deutlichen Einschränkungen kommen. Dies betrifft insbesondere geplante Operationen, geplante stationäre Aufnahmen und ambulante Behandlungen. Die Ambulanzen für Kinder und Jugendliche sowie einzelne Spezialambulanzen für Erwachsene bleiben in vollem Umfang geöffnet.
Konkret bedeuten die Einschränkungen, dass Patientinnen und Patienten, die von diesem Mittwoch an einen OP-Termin, einen stationären Aufnahmetermin oder einen ambulanten Termin haben, der neu terminiert werden kann, persönlich über eine Terminverschiebung informiert werden. Patientinnen und Patienten, deren Behandlungstermine nicht verändert werden, können und sollen diese wahrnehmen. Sie müssen allerdings mit Wartezeiten und gegebenenfalls weiteren Verschiebungen rechnen.
Das MHH-Präsidium drängt angesichts der schwierigen und belastenden Situation, in der sich die Krankenversorgung wegen des Streiks befindet, auf eine schnelle Beendigung des Tarifstreits. „Als Landesbetrieb sitzt die MHH nicht mit am Verhandlungstisch", erklärt MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns. „Wir wünschen uns aber, dass die Verhandlungen rasch zu einem Ergebnis kommen – zum Wohle unserer Mitarbeitenden und natürlich vor allem unserer Patientinnen und Patienten.“
„Trotz der Notdienstvereinbarung, die die MHH und die Gewerkschaft abgestimmt haben, werden viele Patientinnen und Patienten nicht behandelt werden können", erläutert Professor Dr. Frank Lammert, der als Vizepräsident für die Krankenversorgung an der MHH zuständig ist. „Dies sehen wir mit großer Sorge, sodass wir viele Vorkehrungen getroffen haben, um die Fälle, die nicht ohne Patientengefährdung aufgeschoben werden können, adäquat versorgen können.“ Er weist zudem darauf hin, dass die von der Gewerkschaft jetzt geforderte Übernahmegarantie für Auszubildende in den Gesundheitsberufen von der MHH bereits umgesetzt ist. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung des zukünftigen Fachkräftebedarfs in der Region und ganz Niedersachsen.“
Selbstverständlich achtet das MHH-Präsidium das gesetzlich verankerte Streikrecht. „Dem Fachkräftemangel muss mit einer angemessenen Entlohnung begegnet werden“, so MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin, zuständig für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration. „Die Bezahlung allein ist aber nicht alles. Der Fachkräftemangel in der Pflege und vielen weiteren Berufen im Gesundheitswesen hat seinen Grund auch darin, dass diese Berufe in der Gesellschaft leider als nicht attraktiv angesehen werden. Das gilt es zu verändern, indem die Krankenhäuser die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen hervorheben.“