Call for contributions: Berücksichtigung von Menschen mit geringer Literalität in der Empirischen Sozialforschung
Wir laden Sie herzlich dazu ein, Beiträge für unseren Herausgeberband zur Berücksichtigung von Menschen mit geringer Literalität in der Empirischen Sozialforschung einzureichen. Dieser Band zielt darauf ab, aktuelle qualitative und quantitative Forschungsarbeiten bzw. Überlegungen zur Weiterentwicklung von Forschungsdesigns und Forschungsbezügen in der empirischen Sozialforschung zu diesem bedeutsamen Thema zu sammeln und zu präsentieren. Wir denken, dass die Beachtung von Menschen mit geringer Literalität in der empirischen Sozialforschung von großer Bedeutung ist und ein dringliches Thema in der Wissenschaft darstellt.
Herausgeber:innen: Projektteam LitInvolve, ehs Dresden
(Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Prof. Dr. Harald Wagner, Johanna Schneider, Götz Schneiderat, Martin Möhring, Jan Schuhr, Johannes Oesterwind, Luisa Damisch)
Einreichung Abstracts: bis 09.01.2024
Wenngleich immer von „der“ geringen Literalität gesprochen wird, weisen die Befunde vieler Forschungsarbeiten, darunter auch des Projektes LitInvolve, darauf hin, dass vielmehr von multiplen Literalitäten und korrespondierenden, literalen Praxen gesprochen werden muss. Die Auseinandersetzung mit geringer Literalität – verstanden als Praktiken der Literalität, die relativ zur dominanten Literalität in Deutschland, wie sie vom Bildungs- und Schulsystem vorgegeben wird, abweichen – ist von essenzieller Bedeutung. Die Leo-Studie erfasst 12,1% der Deutsch sprechenden erwachsenen Bevölkerung in diesem Sinne als gering literalisiert. Menschen mit geringer Literalität haben etwa Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben, oftmals auch ein anderes Begriffsverstehen und können daher bei vielen herkömmlichen Forschungsmethoden und Bildungssystemen übersehen werden. Dies führt nicht nur zu Ungerechtigkeiten und sozialer Benachteiligung, sondern beeinflusst auch die Qualität der empirischen Sozialforschung selbst. Die Berücksichtigung von Menschen mit geringer Literalität ist eine ethische Verpflichtung, um sicherzustellen, dass Forschung gerecht, inklusiv und aussagekräftig ist. Unser Herausgeberband zielt darauf ab, Forscherinnen und Forscher zusammenzubringen, die an dieser wichtigen Fragestellung interessiert sind und neue Erkenntnisse und Methoden zur Verbesserung der empirischen Sozialforschung in diesem Bereich zu teilen.
Zu Details siehe angehängten Call
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig
nina.weimann-sandig@ehs-dresden.de
Weitere Informationen:
https://ehs-dresden.de/fileadmin/FORSCHUNG/apfe-Forschung/LitInvolve/LitInvolve_Call_for_Contributions.pdf Call for contributions