ZBW schließt Open-Access-Vereinbarung mit Taylor & Francis für deutsche Forschungseinrichtungen
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft hat als Verhandlungsführer im Rahmen der Initiative Forum 13+ eine wichtige „Read & Publish“-Vereinbarung mit dem Wissenschaftsverlag Taylor & Francis geschlossen. 140 deutsche Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligen sich ab 2024 an einem Konsortium, das ihren Wissenschaftler:innen ermöglicht, ihre Forschung in über 2.000 renommierten Zeitschriften ohne zusätzliche Kosten im Open Access zu publizieren. Das Abkommen kommt insbesondere den Geistes- und Sozialwissenschaften zugute.
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft hat als Verhandlungsführer einer Verhandlungsgruppe im Rahmen von Forum 13+ eine neue „Read & Publish“-Vereinbarung mit dem internationalen Wissenschaftsverlag Taylor & Francis abgeschlossen. Taylor & Francis, als der viertgrößte Wissenschaftsverlag weltweit und mit einer über 200-jährigen akademischen Verlagstradition, bietet ein breites Spektrum von über 2.000 wissenschaftlichen Zeitschriften. Die erzielte Vereinbarung schließt eine bedeutende Lücke in der wissenschaftlichen Publikationslandschaft und ermöglicht deutschen Forschenden im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften die Nutzung der Vorteile von Open Access.
Mit dieser ab 2024 in Kraft tretenden dreijährigen Vereinbarung wird gewährleistet, dass Forschende in Deutschland ihre Forschungsergebnisse in den Verlagszeitschriften von Taylor & Francis ohne Autorengebühren (APCs) veröffentlichen können, zusätzlich zum Zugang zu Verlagszeitschriften. Dies trägt maßgeblich zur Steigerung der Sichtbarkeit und Wirkung ihrer Arbeit sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene bei.
Zum Titelspektrum gehören auch die Zeitschriften des Routledge-Imprints, einem der weltweit umfangreichsten Portfolios im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Es wird erwartet, dass über 60 Prozent der im Rahmen dieser Vereinbarung veröffentlichten Open-Access-Artikel aus diesen Fachgebieten stammen werden.
Jens Lazarus, Leiter der Verhandlungen für die ZBW und Mitglied von Forum 13+, äußert sich zu dem erfolgreichen Abschluss der Vereinbarung wie folgt: „Diese dreijährige 'Read & Publish'-Vereinbarung mit Taylor & Francis markiert einen wichtigen Meilenstein in der Open-Access-Transformation in Deutschland. Durch die Möglichkeit, in über 2.000 renommierten Zeitschriften zu publizieren, bieten wir unseren Wissenschaftler:innen die Plattform, die sie für den internationalen Diskurs benötigen. Wir sind als Verhandlungsteam stolz darauf, mit dieser Vereinbarung die Reichweite und den Einfluss deutscher Forschung deutlich zu erweitern.“
Thorsten Meyer, Bibliotheksdirektor der ZBW, sagte: „Der erfolgreiche Abschluss dieser Vereinbarung zeigt, wie entscheidend gute Verhandlungen und langfristige Kooperationen für die Förderung der Wissenschaft sind. Durch dieses deutschlandweite Konsortium schaffen wir nicht nur Zugang zu wichtigen wissenschaftlichen Ressourcen, sondern ermöglichen vor allem auch, dass deutsche Forschung international noch sichtbarer und zugänglicher wird.“
Über die ZBW:
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2022 wurden mehr als 14 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 250.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 11 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Informationsinfrastruktur. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Informationswissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts. URL: www.zbw.eu
Über Forum 13+
Der Arbeitskreis Forum 13+ ist ein unabhängiger Arbeitskreis von Expert:innen aus deutschen Bibliothekskonsortien als Akteuren der überregionalen Lizenzierung, von Open-Access-Infrastrukturprojekten, Hochschulbibliotheken, des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Ziel der Aktivitäten ist der Austausch zu Fragen rund um die Modellierung und praktische Implementierung von Open-Access-Transformationsverträgen sowie die Koordination von Verhandlungen mit kleinen und mittelgroßen Verlagen bzw. Fachgesellschaften. Forum 13+ sieht seine Arbeit komplementär zu den Aktivitäten von Projekt DEAL, das den Abschluss von nationalen Verträgen mit den drei größten Fachverlagen vorantreibt. Der Arbeitskreis Forum 13+ ist aus dem Umfeld der Allianz-Initiative „Digitale Information“ hervorgegangen und fühlt sich den Strategien der Allianz verpflichtet. URL: https://forum13plus.de
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