Ausstellung mit Fotografien jüdischen Lebens im Nachkriegspolen im Dubnow-Institut
Am Donnerstag, den 7. Dezember 2023, 16 Uhr haben Medienvertreterinnen und -vertreter die Möglichkeit, die Ausstellung »Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen« im Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig vorab zu besichtigen. Nach einer kurzen Einführung durch die Direktion des Instituts stehen zwei der Kuratorinnen, Dr. Monika Heinemann sowie Dr. Julia Roos, für Gespräche und Nachfragen zur Verfügung. Die Ausstellung wird am Montag, 11. Dezember 2023,
19 Uhr eröffnet.
Die Ausstellung stellt Fotografien jüdischen Lebens in Polen unmittelbar nach dem Holocaust in den Mittelpunkt. Sie entstand gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut Emanuel Ringelblum in Warschau, das eine der bedeutendsten Sammlungen zur polnisch-jüdischen Geschichte bewahrt. Ein einzigartiger Bildbestand insbesondere von Fotoalben gibt Einblick in die Ambivalenz der ersten Nachkriegsjahre: zwischen Selbstbestimmung und Gewalt, Trauer und Neuanfang, Wiederaufbau und Emigration.
Zahlreiche der Fotografien ließen Organisationen wie das Zentralkomitee der Juden in Polen (CKŻP) oder Jugendverbände anfertigen. Eine Fotografin wird mit Leben und Werk vorgestellt: Julia Pirotte, deren Aufnahmen im Nachkriegspolen sowohl ihre kommunistische Perspektive wie auch ihre jüdische Herkunft zeigen. Privatfotografien waren zu dieser Zeit kaum verbreitet. Umso wertvoller sind die wenigen, die in der Ausstellung zu sehen sind: Unter anderem stellte Irena Bauman, die Tochter der Schriftstellerin Janina und des Soziologen Zygmunt Bauman, Bilder aus ihren Familienalben zur Verfügung. Die meisten davon werden in der Ausstellung zum ersten Mal öffentlich gezeigt.
Die Ausstellung entstand im Rahmen einer Förderung durch die Alfred Landecker Foundation in enger Kooperation zwischen dem Dubnow-Institut in Leipzig und dem Jüdischen Historischen Institut in Warschau. Alle Fotografien sind als Reproduktionen in der Ausstellung zu sehen. Diese wird bis Dezember 2025 in Leipzig gezeigt. Die Besichtigung ist im Rahmen von öffentlichen sowie gebuchten Führungen möglich.