Sebastian Schlund wird Geschäftsführer von Fraunhofer Austria
Am 1.12.2023 tritt Fraunhofer Austria-Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer Wilfried Sihn die Pension an. Auf ihn folgt Sebastian Schlund, der nun gemeinsam mit Dieter Fellner die Geschäftsführung innehat.
2008 wurde die Fraunhofer Austria Research GmbH als erste unabhängige europäische Auslandsgesellschaft der Fraunhofer-Gesellschaft gegründet – mit zwei Geschäftsführern, die zuvor jeweils eine Projektgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft in Österreich geleitet hatten: Wilfried Sihn, Professor an der TU Wien, und Dieter W. Fellner, Professor an der TU Darmstadt. Mit 1.12.2023 tritt nun Sebastian Schlund, Professor an der TU Wien, die Nachfolge von Wilfried Sihn nach dessen Pensionierung an. Er wird den Forschungs-Fokus insbesondere auf die Twin Transition industrieller Wertschöpfung legen – also die Digitalisierung und nachhaltige Gestaltung von Unternehmen zugleich vorantreiben.
Eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der aktuellen Zeit ist die Transformation der Industrie hin zu einer nachhaltigen Produktionsweise unter der gleichzeitigen Beibehaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich. Dies erfordert fundamentale Veränderungen heutiger Produktions- und Logistikprozesse und Mut zu Innovationen auf dem Weg dorthin. So steht Positive Impact Production als eines der zentralen Leuchtturmthemen, denen sich Fraunhofer Austria unter Sebastian Schlund widmen wird, für zukunftsfeste Produktionssysteme, die im Sinne der Nachhaltigkeit nicht einfach nur klimaneutral sind, sondern die eine positive Auswirkung auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft haben. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Digitalisierung und Automatisierung, deren Umsetzung seit jeher ein Schwerpunkt von Fraunhofer Austria ist.
„Mein Ziel für Fraunhofer Austria ist es, die inhaltliche Exzellenz in Forschung und Anwendung zu erhalten und zu verstärken, sodass wir in unseren Themen Ansprechpartner Nummer eins in Österreich bleiben“, beschreibt Sebastian Schlund die zukünftige Entwicklung. Auch in Zukunft soll Fraunhofer Austria so nah an der Industrie bleiben wie bisher. Stärken und Kompetenzen der vier Standorte sollen besser und integrierter genutzt werden und auch internationale Vernetzung, vor allem innerhalb der EU, wird eine noch größere Rolle spielen.
„Wilfried Sihn und Dieter Fellner haben Fraunhofer nach Österreich gebracht. Diese Leistung kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden, wenn man sich anschaut, wo Fraunhofer Austria heute steht als etablierter und hoch geschätzter Partner für Industrie, Wissenschaft und Politik. Ich möchte zusammen mit einem großartigen Team diesen Weg weitergehen mit innovativen Themen, mutigen Forschungsideen und deren Umsetzung in industrielle Auftragsforschung. Dafür bleibt genug zu tun, insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Herausforderungen der Twin Transition“, sagt Sebastian Schlund.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Sebastian Schlund ist Institutsvorstand am Institut für Managementwissenschaften der Technischen Universität Wien und leitet den Forschungsbereich Industrial Engineering. Nach dem Studium in Berlin und Lyon promovierte er an der Bergischen Universität Wuppertal. Danach war er sieben Jahre lang an der Universität Stuttgart und am Fraunhofer IAO tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung Produktionsmanagement. 2017 kam er als BMK-Stiftungsprofessor an die Technische Universität Wien. Bei Fraunhofer Austria gründete er 2019 den Geschäftsbereich Advanced Industrial Management und übernahm 2022 die Leitung des Centers für Nachhaltige Produktion und Logistik. Seit 2022 ist er Präsident der Österreichischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (ÖWGP).
Über Fraunhofer Austria
Die Fraunhofer Austria Research GmbH wurde 2008 als erste europäische Auslandsgesellschaft der Fraunhofer-Gesellschaft gegründet. Heute besteht Fraunhofer Austria aus zwei Centern – dem Center für Nachhaltige Produktion und Logistik sowie dem Center für Data Driven Design. An den Standorten in Wien, Graz, Klagenfurt und Wattens arbeiten über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an anwendungsorientierten Lösungen zum Nutzen der Wirtschaft und zum Vorteil der Gesellschaft.