Symposium und Konzert zu elektroakustischer Musik und Klangkunst
Die Deutsche Gesellschaft für Elektroakustische Musik (DEGEM) ist mit ihrer Jahrestagung am 9. Dezember zu Gast in der Musikhochschule Lübeck (MHL). Die Öffentlichkeit kann dabei Einblick nehmen in die aktuelle Szene elektroakustischer Musik und Klangkunst: Im Symposium „Artistic and Artificial?“ geht es ab 13 Uhr um Musik und künstliche Intelligenz und im Konzert der DEGEM präsentieren ab 20 Uhr zeitgenössische Musikschaffende ihre elektroakustischen Werke für verschiedene Besetzungen.
Internationale Fachleute stellen beim Symposium am Samstag, 9. Dezember ab 13 Uhr im Kammermusiksaal im Rahmen der Jahrestagung der DEGEM ihre aktuellen Perspektiven auf künstliche Intelligenz und Musik vor. Unter dem Motto „Artistic and Artificial?“ geben Robert Lieck, Claudia Robles, Luc Döbereiner und Artemi Maria Gioti Einblicke in Denkweisen und Projekte an der Schnittstelle von Komposition, Klangkunst und Informatik. Eine Keynote ist von Esmeralda Conde Ruiz zu hören, 2022 Artist in Resident zum Thema Künstliche Intelligenz an der TU Dresden.
Methoden aus der Forschung zur künstlichen Intelligenz und aus dem Bereich Machine Learning fließen verstärkt in alle Bereiche der Musik ein – seien es generative Prozesse zur Klang- oder Notationserstellung, audiobezogene Analyseverfahren oder Vorschlagsalgorithmen für Musikplattformen. Für künstlerische Prozesse scheint dies einerseits anregend und synergiereich − andererseits bedrohlich, da diese Technik grundlegende Prozesse der Musikgestaltung zu übernehmen vermag. Die Referentinnen und Referenten gehen der Frage nach, was künstliche Intelligenz und Machine Learning in musikbezogenen Arbeiten leisten und wie Kunstschaffende praktisch damit umgehen können.
Im Konzert der DEGEM sind ab 20 Uhr im Großen Saal elektroakustische Werke zu hören, unter anderem von Natasha Barrett, die in diesem Jahr mit dem Thomas-Seelig-Fixed-Media-Musikpreis ausgezeichnet wird. Für ihr Werk, das überwiegend dem Genre „Fixed media music“ (Akusmatik) zuzurechnen ist, hat Barrett mehr als zwanzig internationale Auszeichnungen erhalten, darunter den Nordic Council Music Prize. Sie präsentiert „Impossible Moments from Venice“, ein Auftragswerk der DEGEM, mit verfremdeten Klängen aus Venedig. Weitere Stücke, unter anderem für Lautsprecherorchester sind von James Anderson, Youngjae Cho, Rainer Bürck, Tobias Hagedorn, Leon Focker, Marc Behrens und Malte Giesen zu hören. Im Werk „Deep dreams in the garden of melted memory“ von Daniel Bisig, Thomas Wenk und Ephraim Wegner für Smartphone, Kassettenrecorder und Videoprojektion ist auch das Publikum zur Mitwirkung aufgefordert. Weitere Ausführende sind Marko Kassl (Akkordeon) und Sarah Proske (Orgel).
Die DEGEM fördert elektroakustische Musik und Klangkunst und veranstaltet Fachtagungen, Kurse und Konzerte. Kuratiert von MHL-Professor Nicola Leonard Hein, der die Veranstaltung gemeinsam mit Jun.-Prof. Dr. Miriam Akkermann (beide DEGEM Vorstand) organisiert hat, erscheint eine neue CD mit dem Titel „Listening Machines – Ecological Perspectives“, die im Rahmen des Konzertes vorgestellt wird. Der Eintritt zum Symposium und zum Konzert ist frei.
Weitere Informationen:
https://www.mh-luebeck.de/veranstaltungen/degem/
http://www.degem.de