Kritik an Irreführung der Hausarztpraxen zu Corona-Impfstoffen
Derzeit verschickt die private GmbH Medizinischer Behandlungsverbund (MBV) deutschlandweit an alle Hausarztpraxen einen Aufruf mit dem Titel „Haftungsrisiko für Ärzte wegen DNA-Verunreinigungen in mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen“. In dem Fax bedient sich der MBV des Logos der Rote-Hand-Briefe. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) sieht darin eine bewusste Irreführung.
Die DEGAM kritisiert diese Irreführung scharf und lehnt den Versuch als unverantwortlich ab, die von Patientinnen und Patienten gewünschten Corona-Auffrischungs-Impfungen pauschal zu verunglimpfen. Unterzeichnet ist das Schreiben von Dr. Andreas Sönnichsen als Leiter und Markus Bönig als Geschäftsführer.
Außerdem stellt sich die DEGAM gegen die hervorgerufene Suggestion eines Rote-Hand-Briefes, da es sich um ein Schreiben der privaten MBV GmbH und nicht um eine offizielle Mitteilung einer Medizin-Behörde, wie zum Beispiel das BfArM, handelt. Üblicherweise werden Rote-Hand-Briefe als Warnhinweise zu möglichen Fehlern / Nebenwirkungen bei Arzneimitteln verschickt und vorab mit den Behörden abgestimmt. Davon kann in diesem Fall keine Rede sein, auch wenn das Logo der Rote-Hand-Briefe genutzt wurde.
Unabhängig davon begrüßt die DEGAM jede offizielle Prüfung durch die Zulassungsbehörden zu etwaigen Verunreinigungen einzelner Chargen. Dadurch werden sowohl das Vertrauen der impfenden Ärzteschaft als auch der Patientinnen und Patienten in die Impfstoffe gestärkt.
Die DEGAM steht klar zum Impfgedanken. Das Vertrauen der Bevölkerung in Impfungen darf weder durch alarmierende Spekulation ohne wissenschaftliche Quellenangaben noch durch unzureichende Qualitätskontrolle seitens der staatlichen Akteure beschädigt werden.
Pressekontakt:
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Pressesprecherin
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Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
Schumannstraße 9, 10117 Berlin
Präsident: Prof. Dr. med. Martin Scherer (Hamburg)
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Über die DEGAM
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Allgemeinmedizin als anerkannte wissenschaftliche Disziplin zu fördern und sie als Rückgrat der Patientenversorgung weiterzuentwickeln. Die DEGAM ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur wissenschaftlichen Entwicklung der Allgemeinmedizin an den Hochschulen, zur Fort- und Weiterbildung sowie zum Qualitätsmanagement. Sie erarbeitet eigene wissenschaftlich fundierte Leitlinien für die hausärztliche Praxis und beteiligt sich auch an interdisziplinären Leitlinien anderer Fachgesellschaften. Die Aktivitäten der Nachwuchsförderung sind in der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) zusammengefasst.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Martin Scherer, Präsident der DEGAM
E-Mail: m.scherer@uke.de