Großer Erfolg – Universität Rostock für weitere sechs Jahre tragende Säule der Antarktisforschung
Seit rund zehn Jahren koordinieren und organisieren Professor Ulf Karsten und sein Team (Institut für Biowissenschaften) an der Universität Rostock das hoch angesehene DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) 1158 „Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten“. Dies beinhaltet sowohl die Beratung und Unterstützung neuer Antragsteller/innen hinsichtlich logistischer Fragen zu Forschungsarbeiten in den Polargebieten als auch die regelmäßige Durchführung und Finanzierung von Workshops, um interdisziplinäre Forschung zu stimulieren und neue Konzepte zu generieren.
Unter dem Vorsitz von Professor Karsten und der Mitarbeit von weiteren 30 Autorinnen und Autoren verschiedener deutschen Forschungs-Institutionen wurde im März 2023 ein umfassender Verlängerungsantrag für das SPP 1158 bei der DFG eingereicht. Dieser wurde im Mai 2023 von einem internationalen Gutachter-Gremium uneingeschränkt und mit viel Lob zur Weiterförderung vorgeschlagen. Am 6. Dezember 2023 empfahl der DFG Senat eine weitere sechsjährige Förderung mit einer Laufzeit von 2025 bis 2030.
Die Polargebiete spielen eine besonders wichtige Rolle im Klimageschehen der Erde, so dass sich die Auswirkungen des globalen Klimawandels am deutlichsten in den hohen Breiten widerspiegeln. Aufgrund ihrer extremen Umweltbedingungen zeichnen sich die Antarktis und Arktis sowohl durch eine eigens angepasste, mit dem Eis assoziierte, als auch marine und terrestrische Flora und Fauna aus. Diese hoch spezialisierten Organismen reagieren besonders empfindlich auf Klimaänderungen und stellen somit effektive Bioindikatoren dar. Ein tiefgreifendes Verständnis der Rolle der Polargebiete im System Erde kann nur mit einer koordinierten Forschung aller naturwissenschaftlichen Disziplinen erlangt werden. Die Polarforschung ist jedoch mehr als andere Forschungsfelder von den logistischen Möglichkeiten und einer spezifischen wissenschaftlichen Infrastruktur abhängig.
Seit 1981 besteht in Deutschland eine koordinierte Förderung der Antarktisforschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Das DFG-SPP 1158 „Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten“ ist multidisziplinär angelegt und kommt deutschen Polarforschern aller naturwissenschaftlichen Fachgebieten zu Gute. Dank dieses Förderinstruments können vor allem universitäre Forschergruppen die für die Forschungsarbeiten zwingend erforderliche polare Logistik, wie den Forschungseisbrecher „Polarstern“ nutzen.
Die polare Logistik wird insbesondere vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover zur Verfügung gestellt. Durch die intensive Einbindung der Universitäten war und ist das DFG-Schwerpunktprogramm 1158 das entscheidende Förderinstrument, um den akademischen Nachwuchs in Deutschland für die Polargebiete zu sensibilisieren und kommende Generationen an Polarforscherinnen/-forschern auszubilden. Die DFG wird dafür rund 20 Millionen Euro über die sechsjährige Laufzeit zur Verfügung stellen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ulf Karsten
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Angewandte Ökologie & Phykologie
Tel.: +49 381 498-6090
Weitere Informationen:
http://www.spp-antarktisforschung.de