Kieler Wissenschaftler des Exzellenzclusters PMI erhält 250.000 Euro Förderung für Biomarker-Forschung
Professor Konrad Aden erhält Förderung im Rahmen der Innovationsakademie der Joachim Herz Stiftung, um einen metabolischen Biomarker für chronische Entzündungen zu finden.
Chronische Entzündungserkrankungen gehören zu den weltweit am stärksten ansteigenden Erkrankungsformen in den westlichen Industrienationen. Sie können unterschiedliche Organsysteme betreffen, wie etwa Darm, Haut, Lunge oder Gelenke, und unbehandelt bis zum Verlust der Organfunktion führen. Mitglieder des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) suchen unter anderem nach innovativen Biomarkern, also molekularen, charakteristischen Mustern, mit deren Hilfe Entzündungsprozesse frühzeitig erkannt werden können und so die Zeit zur Diagnostik und Therapie verkürzt werden kann. Derzeit existieren noch keine Biomarker, mit denen die Forschenden eine systemische Entzündung mithilfe einer Blutprobe präzise und krankheitsübergreifend bestimmen können – also unabhängig davon, in welchen Organen die Entzündung sich äußert - oder sie sind nur sehr ungenau in der Diagnostik.
Professor Konrad Aden forscht zur Bedeutung des Aminosäurestoffwechsels bei chronischen Entzündungserkrankungen. In vorangegangenen Forschungsarbeiten wurden bereits bei zahlreichen chronischen Entzündungserkrankungen Veränderungen im Aminosäurestoffwechsel identifiziert. Basierend auf diesen Erkenntnissen hat Aden eine innovative Messmethode entwickelt, um den Aminosäurestoffwechsel noch präziser in Patienten darzustellen. Diese Messmethode will er nun zu einem breiteren Einsatz in der klinischen Praxis weiterentwickeln, um so die Veränderungen im Aminosäurestoffwechsel als Biomarker für chronische Entzündungen nutzbar zu machen.
Hierbei unterstützt ihn ab sofort die Innovationsakademie für anwendungsorientierte Infektionsforschung der Joachim Herz Stiftung mit rund 250.000 Euro. Die Stiftung fördert mit dem Programm anwendungsorientierte, interdisziplinäre und risikoreiche Forschungsvorhaben an der Schnittstelle zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Medizin, die eine hohe Relevanz für die Infektionsforschung und einen gesellschaftlichen Mehrwert haben. Mit seinem Konzept des metabolischen Biomarkers konnte Aden die Jury davon überzeugen, dass dieser Biomarker das Potential für eine mögliche Anwendung in der klinischen Diagnostik besitzt. Mit der Förderung soll die Entwicklung des metabolischen Biomarkers weiter unterstützt und erstmalig in Patientinnen und Patienten auf sein diagnostisches Potential erprobt werden.
Prof. Aden ist Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und Arbeitsgruppenleiter am Institut für klinische Molekularbiologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und des UKSH, sowie Mitglied im Exzellenzcluster PMI.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Konrad Aden
Klinik für Innere Medizin I, UKSH Kiel
Institut für Klinische Molekularbiologie, CAU Kiel
Tel.: 0431/500- 22455
k.aden@ikmb.uni-kiel.de