DPG stellt klare Forderungen für die Zukunft des Lehramtsstudiums Physik
Im Frühjahr 2023 hat die DPG eine empirische Studie zur Situation des Lehramtsstudiums Physik veröffentlicht. Nun legt sie nach und erhebt elf konkrete Forderungen, um das Studium zu verbessern.
Bad Honnef, 14. Dezember 2023 – Die jüngste PISA-Studie hat abermals eklatante Schwächen des deutschen Schulsystems offengelegt. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) gibt eine klare Stellungnahme zum Lehramtsstudium Physik ab und präsentiert elf konkrete Forderungen zur Verbesserung dieser essenziellen Ausbildung.
Warum guter Physikunterricht wichtig ist
In Anbetracht des Mangels an Physiklehrkräften und der weiterhin bestehenden Herausforderungen bei ihrer Ausbildung betont die DPG die entscheidende Rolle von motivierten Physiklehrerinnen und -lehrern für unsere hochtechnologische Gesellschaft.
„Die universitäre Lehramtsausbildung erfährt nicht die Wertschätzung, die ihrer Bedeutung entspricht. Die Zukunft unseres Schulsystems und unserer Gesellschaft hängt wesentlich davon ab, dass unsere Kinder und Jugendlichen von gut ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden“, betont Joachim Ullrich, Präsident der DPG.
Die erste der elf Forderungen lautet: „Das Lehramtsstudium muss zur Priorität werden!“ Die DPG appelliert an Politik, Gesellschaft und Universitäten, diese Aufgabe ernsthaft anzugehen. Dabei stellt sie klar: „Lehramt geht alle an!“ Die Gewährleistung guten Schulunterrichts sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
In Bezug auf die inhaltliche Gestaltung von Lehramtsstudiengängen Physik betont die DPG die Notwendigkeit eines praxisbezogenen Ansatzes von Anfang an. Dies bedeute nicht, die Studieninhalte zu vereinfachen, sondern alle Aspekte und Veranstaltungen auf das Ziel auszurichten, die Studierenden zu befähigen, exzellenten Physikunterricht zu erteilen und die komplexen Anforderungen ihres Berufs zu bewältigen.
Die DPG erkennt die föderale Diversität in der Lehrkräfteausbildung an, fordert jedoch verstärkten Austausch und Bereitschaft voneinander zu lernen. Die aufgestellten Forderungen lassen Raum für Ausgestaltung, gleichzeitig aber mahnt die DPG Mindeststandards an.
Präsident Ullrich sieht dringenden Handlungsbedarf im Lehramtsstudium Physik und unterstreicht: „Jede Investition in das Lehramtsstudium Physik ist nicht nur eine Investition in die Zukunft der Physik in Deutschland, sondern in die Zukunft aller Wirtschaftszweige, die durch mathematisch-naturwissenschaftliche Denkweise und technische Inhalte geprägt sind."
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de
Weitere Informationen:
https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/publikationen/studien-der-dpg/das-lehramtsstudium-physik-in-deutschland DPG-Studie: Das Lehramtsstudium Physik in Deutschland
https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/publikationen/stellungnahmen-der-dpg/bildung-wissenschaftlicher-nachwuchs/dpg-stellungnahme-lehramtsstudium Stellungnahme der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zur Situation des Physik-Lehramtsstudiums